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KI-gestützte Zustandsüberwachung von Hafenfahrzeugen optimiert logistische Prozesse

Gemeinsam mit Industriepartnern hat die Universit?t Bremen im Forschungsprojekt ?KISS“ ein innovatives, KI-gestütztes Zustandsüberwachungssystem für Hafenfahrzeuge entwickelt. Es erm?glicht durch den Einsatz modernster Technologien, den technischen Zustand der Fahrzeuge in Echtzeit zu überwachen.

In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gef?rderten Forschungsverbundprojekt ?KI-Basiertes Schadens- und Verschlei?erkennungssystem zur cloudbasierten Zustandsüberwachung von Hybrid-Container-Fahrzeugen“ – kurz KISS – wurde das Zustandsüberwachungssystem gemeinsam von den Industriepartnern ANEDO GmbH, Kessler & CO GmbH & Co. KG, SEGNO Industrie Automation GmbH, HHLA Container Terminal Tollerort GmbH sowie dem Forschungsinstitut ITEM (Institut für Theoretische Elektrotechnik und Mikroelektronik – Fachgebiet Angewandte Elektronik- und Softwaresysteme) der Universit?t Bremen entwickelt und erprobt. Das System setzt modernste Technologien wie Edge-Computing, IoT (Internet der Dinge), Data-Analyse und maschinelles Lernen ein, um den technischen Zustand von Van Carriern in Echtzeit zu überwachen und pr?ventive Wartungsma?nahmen zu ergreifen.

Van Carrier sind entscheidend für den reibungslosen Ablauf von Containertransporten. Mithilfe dieser Spezialfahrzeuge werden Container auf den Terminals, zwischen den Lagerpl?tzen und den verschiedenen Verkehrstr?gern Schiff, Lkw und Bahn transportiert. Damit spielen sie eine Schlüsselrolle bei der Minimierung von Engp?ssen und der Maximierung der Effizienz. Daher ist die Zustandsüberwachung dieser Fahrzeuge von entscheidender Bedeutung für ihre Einsatzbereitschaft.

Van Carrier werden in Echtzeit überwacht

?Im Hamburger Hafen werden jeden Tag tausende Container zwischen den verschiedenen Verkehrstr?gern bewegt. Für die HHLA hat die Effizienz dieser Umschlagsprozesse h?chste Priorit?t. Aus diesem Grund nutzen wir die fortschrittlichste Technologie für die Wartung und Instandhaltung unserer Ger?te, um einen reibungslosen und effizienten Betrieb sicherzustellen“, beschreibt Thomas Sauck, Leiter der Abteilung Flurf?rderzeuge auf dem Container Terminal Tollerort der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). ?Die Einführung fortschrittlicher Zustandsüberwachungstechnologien für unsere Radantriebe im Van Carrier ist ein wichtiger Schritt, wodurch unsere Produkte optimiert genutzt und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden“, sagt Daniel Oltmanns, Software-Verantwortlicher bei Kessler & Co.

?Unsere Edge-Elektronik erm?glicht es unseren Kunden, ihre mobilen Arbeitsmaschinen intelligenter zu machen“, erl?utert Fredo Harms, Gesch?ftsführer der ANEDO GmbH. Die Fahrzeugintegration der Edge-Elektronik erm?glicht auch eine lokale Datenverarbeitung und in Kombination mit der cloudbasierten Datenanalyse, die eine umfassende Dateninterpretation und -nutzung erlaubt, entstehen neue M?glichkeiten für eine pr?zise ?berwachung der Van Carrier in Echtzeit. ?Unsere L?sung bietet eine nahtlose Integration von Cloud-Technologie und Edge-Elektronik, um somit eine lückenlose Zustandsüberwachung der Van Carrier zu gew?hrleisten. Die Service- und Werkstattmitarbeiter erhalten einen schnellen ?berblick über anstehende Wartungsarbeiten, was Ausf?lle verhindert und die Effizienz steigert“, erkl?rt Vasco de Freitas, Leiter Vertrieb der SEGNO GmbH und Fachberater für IT-Sicherheit.

Zustandsüberwachung bringt viele Vorteile

Diese fortschrittliche L?sung für die Zustandsüberwachung in mobilen Arbeitsmaschinen bietet eine Reihe von Vorteilen:

  1. Frühzeitige Fehlererkennung: Durch kontinuierliches Monitoring k?nnen potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden, noch bevor sie zu gr??eren Ausf?llen führen. Dies reduziert ungeplante Ausfallzeiten und erh?ht die Verfügbarkeit der Fahrzeuge.
  2. Predictive Maintenance: Basierend auf den gesammelten Daten k?nnen pr?diktive Wartungsmodelle erstellt werden, um den optimalen Zeitpunkt für Wartungsarbeiten zu bestimmen. Dies minimiert die Stillstandzeiten und verl?ngert nachhaltig die Lebensdauer der Fahrzeuge.
  3. Effizientere Ressourcennutzung: Die pr?zise ?berwachung erm?glicht eine optimierte Planung von Wartungsarbeiten und eine bessere Auslastung der Instandsetzungsressourcen, insbesondere bei Personal und Ersatzteilen.
  4. Verbesserte Sicherheit: Die kontinuierliche ?berwachung tr?gt dazu bei, potenzielle Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und Ausf?lle zu vermeiden.
  5. Kosteneinsparungen: Durch die Reduzierung von Ausfallzeiten, die Verl?ngerung der Lebensdauer der Fahrzeuge und die optimierte Ressourcennutzung k?nnen erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden.

?Unsere Forschungsergebnisse erm?glichen eine pr?zise Erkennung und Klassifizierung von Verschlei?- und Schadenzust?nden an den Radantrieben der Van Carrier“, erkl?rt Julia Scholtyssek, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut ITEM an der Universit?t Bremen. Professor Karl-Ludwig Krieger erg?nzt: ?Durch die Anwendung von KI k?nnen wir nicht nur drohende Ausf?lle frühzeitig erkennen, sondern auch die zu erwartende Restlebensdauer der Komponenten prognostizieren. Wir sind überzeugt, dass diese Technologie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Transport- und Logistikbranche leisten kann.“

Diese innovative Entwicklung in der Zustandsüberwachung von Hafenfahrzeugen soll dazu beitragen, die Hafenlogistik weiter zu verbessern und Deutschland als führende Handelsnation zu st?rken.

Fragen beantwortet

Prof. Dr.-Ing. Karl-Ludwig Krieger
ITEM - Angewandte Elektronik- und Softwaresysteme
Universit?t Bremen
Tel. +49 421 218 62550
E-Mail: krieger@uni-bremen.de
www.ae.uni-bremen.de

Die ersten umweltfreundlichen Hybrid-Van-Carrier im Hamburger Hafen fahren auf dem HHLA-Terminal Tollerort (CTT), hergestellt von Konecranes Noell.
Die ersten umweltfreundlichen Hybrid-Van-Carrier im Hamburger Hafen fahren auf dem HHLA-Terminal Tollerort (CTT), hergestellt von Konecranes Noell.