Detailansicht

Virtual Reality für Film- und Theaterproduktionen

Der erste Prototyp eines Virtual-Reality-Systems, das an der Universit?t Bremen entwickelt wurde, erm?glicht die intuitive Gestaltung von Szenen und Bühnenbildern vor Beginn der tats?chlichen Produktion

Nr. 159 / 25. August 2017 KL

Die Veranschaulichung von Szenen w?hrend der konzeptionellen Phase einer Film- oder Theaterproduktion ist oft zeitraubend und teuer. Ein Virtual-Reality-System kann helfen, diesen Prozess wesentlich effizienter zu gestalten, indem es den Regisseuren erm?glicht, viele Ideen in kurzer Zeit auszuprobieren. Darüber hinaus kann ein derartiges System die Technologie für die sogenannte Pr?visualisierung von Szenen an den Bedürfnissen von Nutzerinnen und Nutzern mit geringen technischen F?higkeiten ausrichten. Nicht zuletzt kann es eingesetzt werden, um gemeinsam an einer Szene zu arbeiten, selbst wenn die Mitglieder des Produktionsteams sich an verschiedenen Orten aufhalten. Das Technologiezentrum Informatik und Informationstechnik der Universit?t Bremen (TZI) entwickelt ein derartiges System zurzeit im Rahmen des Projekts ?first.stage“. Der erste Prototyp wurde jetzt fertiggestellt.

Regisseur kann selbst in die 3D-Welt eintauchen

Mit Hilfe eines Headsets k?nnen die Nutzerinnen und Nutzer des Systems eine Szene in einer 3D-Umgebung betrachten. Zwei Controller, die sie in den H?nden halten, erm?glichen es ihnen, Objekte oder Personen anzuklicken und neu zu positionieren – ?hnlich wie bei der bekannten ?drag & drop“-Funktion mit der Maus am PC, nur innerhalb einer 3D-Welt. Nutzerinnen und Nutzern k?nnen auch ihre eigene Perspektive ?ndern, indem sie sich – in der realen Welt – bewegen oder die Controller entsprechend einsetzen. Auf diese Weise lassen sich Szenen vollkommen intuitiv anpassen – auch von jemandem, der das System zum ersten Mal benutzt. Dies steht in scharfem Kontrast zu aktuell am Markt verfügbaren Technologien für die Pr?visualisierung: Sie erfordern meist ein Team aus spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, um Szenen am Bildschirm zu bauen und anschlie?end gem?? den Vorstellungen des Regisseurs anzupassen. Dieser Vorgang zieht sich h?ufig über Monate hin. ?Unser Virtual-Reality-System beschleunigt das Verfahren erheblich“, erkl?rt TZI-Wissenschaftler Thomas Münder. ?Und Regisseure k?nnen es selbst bedienen.“

Unterstützung für kleine Unternehmen und Kultureinrichtungen

Bevor mit einer Szene experimentiert werden kann, müssen zun?chst die gewünschten Objekte und Personen hinzugefügt werden. Das ?first.stage“-System bietet dafür 1000 vordefinierte ?Assets“, die sofort genutzt werden k?nnen, beispielsweise Geb?ude, M?bel oder Figuren. Diese k?nnen an die eigenen Bedürfnisse angepasst oder durch komplett neue Kreationen erg?nzt werden. Dabei kommen noch die klassischen Technologien wie Maus und Tastatur zum Einsatz.

Ein Hauptziel des Projekts ?first.stage“ besteht darin, auch kleinen Kreativunternehmen und Theatern fortgeschrittene Technologien für die Pr?visualisierung zug?nglich zu machen, indem die Schwellen bei den Kosten und dem ben?tigten Know-how gesenkt werden. Die TZI-Wissenschaftler achten daher darauf, dass kostengünstige Standard-Hardware eingesetzt werden kann.

Wissenschaftler beobachten intuitives Nutzerverhalten

Eine Herausforderung bei der Entwicklung besteht darin, dass die Virtual-Reality-Technologien noch sehr neu sind und es bisher wenige Erkenntnisse gibt, wie die Nutzerinnen und Nutzer am besten durch die Funktionen geführt werden. Im Rahmen des Projekts testen Partner aus Produktionsfirmen und Theatern daher das System schon in frühen Stadien. ?Wir nutzen diese Rückmeldungen, um die Technologie zu optimieren und sie so zu gestalten, dass sie sich m?glichst einfach anwenden l?sst“, erl?utert Thomas Fr?hlich, der den Prototypen zusammen mit Thomas Münder entwickelt hat.
Im weiteren Verlauf des Projekts soll das System mit weiteren Funktionen ausgestattet werden. Unter anderem geht es darum, die Personen und Objekte direkt innerhalb der virtuellen Welt in Bewegung setzen zu k?nnen. In sp?teren Ausbaustufen sollen dann auch Interaktionen m?glich werden, sodass die Nutzerinnen und Nutzer beispielsweise mit einem der Charaktere die H?nde schütteln k?nnen. Darüber hinaus wird es m?glich sein, die eigenen Bewegungen mit Hilfe von Sensoren aufzunehmen und in die Szene einzuspielen.  

Konsortium mit acht Partnern aus fünf L?ndern

An dem Projekt, das noch bis Mai 2019 l?uft und von der Europ?ischen Union im Rahmenprogramm ?Horizon 2020“ mit rund 3 Millionen Euro gef?rdert wird, sind neben dem TZI sieben weitere Partner beteiligt: Moviestorm (UK), Rokoko (D?nemark) und Next Limit Technologies (Spanien) als Technologiepartner, das Landestheater Linz, Vogel Audiovision und Arx Anima (alle ?sterreich) als Anwendungspartner sowie InfoConsult (Deutschland) als Partner für die Projektabwicklung.

澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育:
Universit?t Bremen
Technologiezentrum Informatik und Informationstechnik (TZI)
Axel K?lling
Tel.: 0171-5305119
E-Mail: koellingprotect me ?!k-msprotect me ?!.de