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Pflegepersonal rational eingesetzt: Welches ist der beste Mix?

Universit?t Bremen erforscht die Personalsteuerung in der station?ren Langzeitpflege

Nr. 237 / 12. Dezember 2017  KUB

Derzeit ist der Pflegenotstand in Deutschland ein viel diskutiertes Thema. Gesucht wird nach intelligenten L?sungen. Zwar gibt es gesetzliche Vorgaben – so muss für station?re Langzeitpflege beispielsweise die H?lfte der Pflegekr?fte in den Heimen eine dreij?hrige fachliche Ausbildung aufweisen. Doch ist dies eine Quote, die immer schwerer zu erfüllen ist. Kein Wunder also, dass Rufe nach einer Flexibilisierung immer lauter werden. Kann man die Qualit?t der station?ren Langzeitpflege auch mit einer anderen Personalzusammensetzung sichern oder sogar noch verbessern? Mit dieser Frage besch?ftigen sich jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universit?t Bremen. Gef?rdert wird es vom Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV-Spitzenverband) im Rahmen des Modellprogramms zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung.

Projekt l?uft bis Herbst 2019

Das Bremer Projekt hei?t ?StaVaCare 2.0“ und l?uft bis Ende Oktober 2019. Es ist Bestandteil eines gr??eren Modellprogramms des GKV-Spitzenverbandes zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung. Neben den Leitern Professor Stefan G?rres (Institut für Public Health und Pflegeforschung/IPP) und Professor Werner Brannath (Kompetenzzentrum für Klinische Studien/KKSB) sind vier weitere Wissenschaftlerinnen beteiligt. Die Abkürzung steht für ?Stabilit?t und Variation des Care-Mix in Pflegeheimen unter Berücksichtigung von Case-Mix und Outcome“.

?Hinter diesen Fachbegriffen aus der Pflegeforschung steht die Herausforderung, mit unterschiedlich qualifiziertem Personal – beispielsweise ein- oder dreij?hrige Fachausbildung, Seiteneinsteiger oder Ehrenamtliche – den bestm?glichen Mix für die Pflegebedürftigen zu finden und gleichzeitig eine hohe Qualit?t zu garantieren“, erl?utert Stefan G?rres. Tatsache ist, dass die Ansprüche an die Versorgungsqualit?t in der station?ren Langzeitpflege weiter steigen werden. ?Gleichzeitig werden wir aber mit einer hohe Arbeitsverdichtung in den Pflegeheimen, dem aktuelle Fachkr?ftemangel und der absehbaren Zunahme schwerstpflegebedürftiger und dementer ?lterer Menschen konfrontiert.“

Belastbare Forschungsergebnisse wichtig für die Diskussion

Hier will das Bremer Forschungsprojekt neue L?sungswege aufzeigen. ?Die Flexibilisierung des Personalschlüssels ist aktuell in der Diskussion. Und weil es sich um einen gesellschaftlich hochsensiblen Bereich handelt, wird natürlich sehr genau hingeschaut und scharf argumentiert.“ Der Hochschullehrer ist sicher, dass für eine sachliche Diskussion belastbare Forschungsergebnisse eine sehr wichtige Grundlage sind – ?und die wollen wir mit unserer Studie erarbeiten.“

Die Grundlage der Studie bilden repr?sentative Daten. Sie kommen aus insgesamt 40 Pflegeheimen der fünf Bundesl?nder Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. In die Beobachtungsstudie werden etwa 2.000 Bewohnerinnen und Bewohner einbezogen. Welche Zusammenh?nge gibt es in diesen Pflegeheimen zwischen

?    dem Pflegepersonal (Care-Mix)
?    der Heimbewohnerschaft (Case-Mix)
?    ausgew?hlten gesundheitsbezogenen Daten der Bewohnerinnen und Bewohner (Ergebnisqualit?t) und
?    den unterschiedlichen Organisationsformen der Heime?

Versorgungsprozess soll besser steuerbar werden

?Auf der Basis der von uns untersuchten Daten soll der Versorgungsprozess besser steuerbar werden“, so G?rres. ?Letztlich geht es darum, dass die Pflegebedürftigen optimal versorgt werden. Wir wollen herausfinden, welche Mischung das Pflegepersonal vor dem jeweiligen Hintergrund haben kann, um dieses Ziel zu erreichen.

Ein ganz entscheidender Faktor für die Bremer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist die Pflegequalit?t. Stefan G?rres: ?Die Erkenntnisse unserer Studie sollen es erlauben, den Personaleinsatz auf ein neues rationales Fundament zu stellen. Die ?ber- oder Unterversorgung von Personengruppen soll verhindert werden. Der Personaleinsatz soll optimiert werden, ohne dass dabei das Ergebnis – die Qualit?t der Pflege – leidet.“

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Prof.Dr. Stefan G?rres
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Telefon: 0421/218-68900
E-Mail sgoerresprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.ipp.uni-bremen.de