Nr. 024 / 01. Februar 2017 MM
In diesem Jahr feiert Deutschland 500 Jahre Reformation. Es gab jedoch noch eine ?andere Reformation“, die einen Schritt weiter ging als die lutherische. Die Stadt Bremen ging diesen Sonderweg mit, vergleichbar mit den Schweizer St?dten Zürich und Genf sowie dem niederl?ndischen Dordrecht. Denn ihre Bürgerinnen und Bürger strebten besonders stark nach religi?ser und politischer Freiheit. Bislang ist diese ?andere Reformation“ in Bremen kaum erforscht. Die Religionswissenschaftler der Universit?t Bremen Professor Christoph Auffarth und Dr. Jan van de Kamp wollen diese Lücke schlie?en. Mit Unterstützung der Bremischen Evangelischen Kirche (Pastor Hans-Gerhard Klatt und Pastorin Dr. Jutta Schmidt) haben sie internationale Forscherinnen und Forscher eingeladen, um diese Andersheit zu untersuchen. Die internationale Tagung mit dem Titel ?The `other Reformation` in the North-West of the Old Empire: Bremen and Western Europe“ findet vom 8. bis 10. Februar 2017 im Bremer Domkapitelhaus der St. Petri Domgemeinde statt. H?hepunkt wird der Vortrag des Amsterdamer Professors Fred van Lieburg in der Bürgerschaft sein am 8. Februar 2017 um 19 Uhr.
Bremen suchte die Koalition mit Westeuropa
?W?hrend in vielen Regionen Norddeutschlands der sogenannte Wittenberger Typ der Reformation vorherrschte, entwickelte sich in Bremen, wie auch in anderen Teilen Nordwestdeutschlands, eine andere Reformation“, erl?utert Professor Auffarth. So kamen die ersten reformatorischen Prediger in den 1520er Jahren nicht aus dem Wittenberger Raum nach Bremen, sondern aus dem Westen – den Niederlanden. In der dritten Generation der Reformation verlie? die Stadt den reichsrechtlich gesicherten Raum der anderen lutherischen norddeutschen Territorien und St?dte. Bremen suchte politisch wie kirchlich die Koalition mit Westeuropa – also mit L?ndern wie den Niederlanden, England und Frankreich.
Streben nach religi?ser und politischer Freiheit
?Den Sonderweg Bremens mag man bis auf den heutigen Tag unter anderem in dem hohen Ma? an bürgerschaftlicher Verantwortung in der Stadt verspüren“, so Auffarth. Dieser Anschluss an Westeuropa sei dadurch erm?glicht worden, weil Bremen bereits im Sp?tmittelalter, auch wegen seiner geographischen Lage und der Gemeinsamkeiten in der Sprache (das Niederdeutsche), Verbindungen nach Westeuropa pflegte. ?Als wichtigen Motor des ?bergangs zur reformierten Konfession hat die Forschung die intensiven Handelsverbindungen mit den Niederlanden gesehen“, so Auffarth. Genauso bedeutsam sei jedoch das Streben nach religi?ser und politischer Freiheit, der politische Druck der Bürger sowie der Kulturtransfer durch den Zuzug reformierter Migranten seit Ende des
16. Jahrhunderts.
Das Tagungsprogramm gibt es unter www.religion.uni-bremen.de/fileadmin/redak_reli/pdf/澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育/Flyer_Tagung_Die_andere_Reformation.pdf
澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育:
Universit?t Bremen
Institut für Religionswissenschaft und Religionsp?dagogik
Prof. Dr. Christoph Auffarth
Dr. Jan van de Kamp
Telefon: 0421 218-67900 (Sek.)
E-Mail: auffarth@uni-bremen.de ; vdkampprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de