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Hitzewellen im Meer erforschen: Taucher:innen sammeln Temperaturdaten

Mit der Unterstützung von Taucher:innen sammelt das Projekt BlueDOT Temperaturdaten aus dem Meer. Damit sollen die Ver?nderungen der Meerestemperatur verfolgt und marine Hitzewellen besser überwacht werden. Das Citizen-Science-Projekt BlueDOT wird vom MARUM koordiniert.

Laut dem EU-Klimadienst Copernicus war 2024, insbesondere der Sommer, das w?rmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der mit der globalen Erw?rmung einhergehende Klimawandel manifestiert sich in ganz Europa in Form von extremen Wetterereignissen wie Waldbr?nden, Dürren, ?berschwemmungen nach starken Regenf?llen und Hitzewellen im Meer. 
Das Citizen-Science-Projekt BlueDOT, das vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universit?t Bremen koordiniert wird, arbeitet daran, diese Ver?nderungen besser zu verstehen, indem es Temperaturdaten in den oberen 40 Metern des Mittelmeers sammelt. Ziel ist es, die Meerestemperaturen genauer zu verfolgen und marine Hitzewellen zu überwachen. Dadurch soll das Verst?ndnis verbessert werden, wie sich der Klimawandel auf die Ozeane auswirkt. 

Taucher:innen im Mittelpunkt des Projekts 

Taucherinnen und Taucher stehen im Mittelpunkt des Projekts. Indem sie Tauchprofile von ihren Tauchcomputern auf das Divelogs-Portal hochladen und der Weitergabe an die wissenschaftliche Datenbank von BlueDOT zustimmen, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Meeresforschung. Das Projektteam nutzt diese Daten unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen, um Temperatur?nderungen in verschiedenen Teilen des Mittelmeers und aus Küstenregionen weltweit zu überwachen und aufzuzeichnen. Dr. Christophe Galerne und Professor Achim Kopf, beide vom MARUM an der Universit?t Bremen, Dr. Rebecca Zitoun vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Arne Schwab von Schwab Research Technology leiten das Projekt. 

Daten reichen von Spanien bis Helgoland

Um die Qualit?t der gesammelten Daten zu verbessern und sicherzustellen, dass die Temperaturmessungen verschiedener Tauchcomputer vergleichbar sind, hat BlueDOT an ausgew?hlten Referenztauchpl?tzen an der Costa Brava, auf Helgoland und auf der maltesischen Insel Gozo hochpr?zise Temperatursensoren dauerhaft installiert. Diese Sensoren zeichnen die Temperatur in verschiedenen Tiefen auf, sodass die Wissenschaftler:innen von BlueDOT die gesammelten Daten der Tauchcomputer anhand konsistenter, hochaufl?sender Messungen kalibrieren k?nnen. Um diese Bemühungen zu unterstützen, arbeitet BlueDOT mit zwei Tauchzentren in Spanien und auf Malta zusammen. 

Laut Christophe Galerne erh?ht der Einsatz der Sensoren die Genauigkeit der BlueDOT-Datenbank. ?Dies schafft eine zuverl?ssigere Grundlage für die Forschung und hilft dabei, das Projekt für die langfristige globale Ausweitung weiter zu entwickeln.“ Diese von Taucher:innen gesammelten Daten sind eine wichtige Erg?nzung zu bestehenden Plattformen zur Meeresüberwachung wie Satellitenbeobachtungen, Argo-Floats und hydrografischen Vermessungen. ?Mit gesch?tzten sechs Millionen aktiven Tauchern weltweit birgt diese Citizen-Science-Initiative enormes Potenzial für die Verbesserung der Klimaforschung durch weitreichende, gemeinschaftsbasierte Beobachtungen der Meerestemperatur“, betont Galerne.
Das Projekt, welches vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gef?rdert wird, ist im Dezember 2024 gestartet und zun?chst auf eine Laufzeit von etwa 18 Monaten angelegt. Es dient als Testphase, um den besten Ansatz für eine m?gliche globale Ausweitung zu entwickeln.

Erste Ergebnisse: Meer wird w?rmer

Das Team hat bereits Tauchdaten aus dem Mittelmeer ausgewertet. Wie Galerne erwartet hatte, deuten diese darauf hin, dass die durchschnittlichen Meerestemperaturen stetig ansteigen. Die Wassermassen der Ozeane wirken als W?rmespeicher, die mit der Atmosph?re interagieren und so das Klima beeinflussen. Wenn dieses System durch die anhaltende Erw?rmung des Oberfl?chenwassers aus dem Gleichgewicht ger?t, k?nnte dies zu verst?rkter Verdunstung und letztlich zu regional begrenzten extremen Niederschlagsereignissen in den umliegenden Gebieten führen. Galerne erkl?rt, dass sich der damit verbundene Regenbereich in den vergangenen 20 Jahren immer weiter nach Norden verlagert hat, was zu sporadischen Dürren, starken Regenf?llen und ?berschwemmungen geführt habe. 

?Die anhaltende Erw?rmung und die zunehmende H?ufigkeit von Hitzewellen im Meer haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die ?kosystemleistungen unserer Ozeane – was sie zu einem entscheidenden Faktor macht, der sowohl in der Forschung als auch im Management berücksichtigt werden muss. Derzeit gibt es eine sogenannte Stichprobenverzerrung – eine deutliche ?bergewichtung von Daten aus den w?rmeren Monaten und der Urlaubssaison. Um einen Durchschnittswert ermitteln zu k?nnen, m?chten wir Taucher dazu ermutigen, ihre Daten – auch ?ltere Daten – in unser Portal einzugeben und auch Daten aus kühleren Jahreszeiten aufzuzeichnen und hochzuladen“, sagt Galerne.

Durch das Schlie?en dieser saisonalen Lücken k?nnten Taucher:innen eine entscheidende Rolle dabei spielen, ein genaueres Bild davon zu erstellen, wie sich die Meerestemperaturen im Laufe des Jahres ver?ndern.
Das Projekt wird nun auch von der UN-Ozean-Dekade unterstützt.
 

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https://www.marum.de/en/BlueDOT-2.html

Link zum Portal: https://divelogs.de/

Tauchg?nge für die Wissenschaft teilen: https://www.youtube.com/watch?v=Ke_jejs9A3c&ab_channel=divelogs

 

Fragen beantworten: 

Dr. Christophe Galerne
MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften
Fachbereich Geowissenschaften
Universit?t Bremen
E-Mail: cgalerneprotect me ?!marumprotect me ?!.de

Prof. Achim Kopf
MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften
Fachbereich Geowissenschaften
Universit?t Bremen
E-Mail: akopfprotect me ?!marumprotect me ?!.de

Dr. Rebecca Zitoun
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
E-Mail: rebecca.zitounprotect me ?!utas.eduprotect me ?!.au

Arne Schwab
Schwab Research Technology (SchwaRTech)
E-Mail: aschwabprotect me ?!schwartechprotect me ?!.de

Mit der Unterstützung von Taucher:innen sammelt das Projekt BlueDOT Temperaturdaten aus dem Meer.
Mit der Unterstützung von Taucher:innen sammelt das Projekt BlueDOT Temperaturdaten aus dem Meer.