Wie wird Bremen fit für die gesundheitlichen Herausforderungen der Zukunft? Das ist eine der Fragen, die das gemeinsame Forschungscluster der Universit?t Bremen, der Hochschule Bremen und der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft im Kontext des Integrierten Gesundheitscampus Bremen untersucht.
Bremen steht wie viele St?dte, in denen es gro?e Unterschiede in den sozialen Lebensverh?ltnissen gibt, vor Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung und einer gesundheitsf?rdernden Stadtentwicklung.
Soziale Ungleichheiten führen dazu, dass Angebote der Pr?vention und Gesundheitsversorgung sehr unterschiedlich von den Menschen wahrgenommen werden k?nnen. Gro?e Unterschiede sind dort zu verzeichnen, wo es um ihre Lebenswelten geht: So sind beispielsweise Wohngebiete, in denen überwiegend günstige Wohnungen liegen, st?rker von Verkehrsl?rm betroffen. Bei Krisen, wie der aktuellen Pandemie, sind sie au?erdem von h?heren Infektionsraten betroffen als andere Wohnlagen.
Forschungscluster im Rahmen des neuen Integrierten Gesundheitscampus Bremen
Unter dem Titel ?Gesunde Stadt Bremen: Interprofessionell, digital, nachhaltig“ startet die Universit?t Bremen jetzt zusammen mit der Hochschule Bremen und der APOLLON-Hochschule der Gesundheitswirtschaft ein Forschungscluster im Rahmen des Integrierten Gesundheitscampus Bremen. Der integrierte Gesundheitscampus Bremen wurde von der Senatorin für Wissenschaft und H?fen in Kooperation mit der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz als Teil der Koalitionsvereinbarungen und des Wissenschaftsplans initiiert und gef?rdert und konzentriert sich auf die Vernetzung im Wissenschafts- und Gesundheitssektor.
Das Forschungscluster ?Gesunde Stadt Bremen“ wird ebenfalls von der Senatorin für Wissenschaft und H?fen gef?rdert. Von der Universit?t Bremen werden Wissenschaftler:innen aus dem Wissenschaftsschwerpunkt Gesundheitswissenschaften, insbesondere aus dem Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) sowie dem Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik (SOCIUM) beteiligt sein. Aus der Hochschule Bremen werden Wissenschaftler:innen aus der Fakult?t Gesellschaftswissenschaften, der Fakult?t Architektur, Bau und Umwelt sowie dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft vertreten sein und die APOLLON-Hochschule der Gesundheitswirtschaft beteiligt sich mit zwei Professor:innen. Die Laufzeit des Forschungsclusters betr?gt vier Jahre.
Studien untersuchen M?glichkeiten für gesundheitliche Chancengleichheit
In inhaltlich eng verzahnten Projekten untersuchen interdisziplin?re Teams aus den beteiligten drei Hochschulen, wie beispielsweise auf der Verwaltungsebene die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche durch ein integriertes kleinr?umiges Monitoring gef?rdert werden kann oder wie digitale Technologien Teilhabe und soziale Integration von Menschen mit Pflegebedarf vor Ort unterstützen k?nnen. Weitere Fragen, die beleuchtet werden: Wie k?nnen in Quartieren niedrigschwellige Zug?nge für die Versorgung werdender Mütter, die Vorbeugung von Erkrankungen bei ?lteren Menschen und Gesundheitsf?rderung mit Jugendlichen realisiert werden? Und wie kann die bremische Gesundheitsversorgung für künftige Krisen im Rahmen von Klimawandel und Extremereignissen fit gemacht werden?
?Wir m?chten zu einer nachhaltigen, klimagerechten und gesundheitsf?rdernden Stadtentwicklung beitragen“, sagt Professorin Gabriele Bolte vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universit?t Bremen, Sprecherin des Forschungsclusters für die Universit?t Bremen.
?Deshalb ist es uns wichtig, dass wir unsere Erkenntnisse gemeinsam mit den Verwaltungen und Akteuren in den Stadtteilen gewinnen und wieder zur Verfügung stellen“, erg?nzt Professor Matthias Zündel von der Hochschule Bremen. Dies sei durch die enge Zusammenarbeit der Forschenden mit den Akteur:innen vor Ort und durch den Einbezug der Personen, mit denen und für die Gesundheitsf?rderung und Gesundheitsversorgung in den Stadtteilen geschehen solle, gew?hrleistet. ?Wir brauchen diese engere Zusammenarbeit von Sozial- und Gesundheitsfachkr?ften vor Ort, aber auch zwischen den Verwaltungen in Bremen und Bremerhaven“, betont Professorin Johanne Pundt der APOLLON-Hochschule. In diesem Forschungscluster vernetzen sich erstmalig Wissenschaftler:innen der drei bremischen Hochschulen.
Die Forschung erfolgt in sechs Teilprojekten, für die fünf Promotions- und eine PostDoc-Stelle bis zum 19.4.22 ausgeschrieben sind (Stellenausschreibungen Universit?t Bremen).
PM der Universit?t Bremen vom 14.03.22, Autorin: Christina Selzer
Prof. Dr. Gabriele Bolte
Gesch?ftsführende Direktorin des IPP
Sprecherin des Forschungsclusters für die Universit?t Bremen
Institut für Public Health und Pflegeforschung IPP)
Abteilung Sozialepidemiologie
gabriele.bolte@uni-bremen.de
https://www.ipp.uni-bremen.de/abteilungen/sozialepidemiologie/