Open Space Public Health Ethik

Unsere Dialogformate zur Gesundheitsethik

Die Public Health Ethik ist in Deutschland ein sehr junges Fach.  Ethiker:innen befassen sich systematisch mit der Bestimmung, Bewertung und Priorisierung m?glicher Vorgehensweisen im Bereich Public Health. Die Basis bilden ethische Grunds?tze, Prinzipien und Werte; aber auch die ?berzeugungen von Interessengruppen. Ethiker:innen arbeiten interdisziplin?r, um L?sungen für ethische Probleme in Forschung und Praxis zu entwickeln. Dabei werden sowohl die normativen Theorien als auch die methodischen Ans?tze und inhaltlichen Themenfelder der Public Health Ethik aktuell breit diskutiert.

Der Open Space Public Health Ethik soll ab 2024 ein regelm??iger Ort des Dialogs sein, an dem Forschungsergebnisse und -perspektiven, aber auch praktische moralische Herausforderungen zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen besprochen werden.  Erg?nzend sollen G?ste mit langj?hriger Erfahrung im Bereich Public Health Ethik eingeladen werden, um ihre Forschung vorzustellen und Feedback zu den Vortr?gen zu geben.  

Die Offenheit des Dialogforums hat drei Dimensionen: erstens sollen – zumindest in den ersten Jahren – die Themen nicht im Vorfeld festgelegt werden, viel澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 sollen durch die Einreichungen bottom-up Schwerpunkte der Bremer Gesundheitsethik entstehen. Zweitens ist die Tagung offen für verschiedene Formate – von einem klassischen Vortrag oder Poster, über ein World Café, eine ad hoc-Ethikberatung bis hin zu künstlerischen Interventionen ist alles denkbar. Drittens will der Open Space einen Ort bieten, an dem Forschende aller Erfahrungsstufen willkommen sind. Die Organisation der Tagung übernimmt Solveig Lena Hansen gemeinsam mit Studierenden in einer Lehrveranstaltung. Hier wird ein Austauschforum insbesondere für studentische Forschung inhaltlich und praktisch vorbereitet. Dadurch erwerben die Studierenden Kompetenzen in der Organisation wissenschaftlicher Tagungen.

?bersicht der Open Space-Formate

Gesundheitskompetenz (Health Literacy) bef?higt Personen, Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Sie stellt somit eine wichtige Ressource für selbstbestimmtes Handeln dar. Jedoch haben Bev?lkerungsgruppen unterschiedliche Voraussetzungen, gesundheitsrelevante Informationen zu erhalten, zu verstehen, zu bewerten und Entscheidungen umzusetzen. Daraus resultieren ungleiche Gesundheitschancen in vielen Bereichen des allt?glichen und beruflichen Lebens. Aufgrund verschiedener Barrieren erhalten z. B. schwer erreichbare Bev?lkerungsgruppen keine Gesundheitsangebote, sodass ihnen der Zugang verwehrt bleibt. ?ffentliche Institutionen wie Kindertagesst?tten, Schulen, Krankenkassen, Gesundheits?mter und Arbeitsst?tten haben die M?glichkeit, einen Gro?teil der Bev?lkerung zu erreichen. Sie k?nnen somit durch Gesundheitsinformationen, Interventionen und Pr?ventionsangeboten die Gesundheitskompetenz von Individuen und Gruppen st?rken. Die genannten Akteur:innen der Institutionen besitzen bereichsspezifisches Wissen und haben daher nicht nur das Potential, sondern auch die Verantwortung, in ihren jeweiligen Bereichen die Gesundheitschancen sowie das Vertrauen der Bev?lkerung in die Institution zu f?rdern.

Jedoch ergeben sich aus dieser Verantwortungszuschreibung auch komplexe Zust?ndigkeiten für Gesundheitskompetenz, die im sozio-kulturellen, historischen und organisatorischen Kontext zu betrachten sind. Aus Sicht einer Public Health Ethik ist dabei interessant, wem die Verantwortung für nicht gelingende St?rkung von Gesundheitskompetenz zuzuschreiben ist, insbesondere bei vulnerablen und/oder schwer erreichbaren Gruppen. Für professionelle Akteur:innen ist es daher wichtig zu reflektieren, was die (langfristigen) Konsequenzen einer fehlenden oder fehl geleiteten F?rderung von Gesundheitskompetenz sind.

Zum vollst?ndigen Call for Posters geht es hier.

Hier findet sich der Flyer inkl. Programm.