Geschichte Lateinamerikas
Geschichte Lateinamerikas
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Prof. Dr. Delia González de Reufels
Dr. Teresa Huhle (SFB 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik)
Dr. Ricardo Borrmann
Mara Fritzsche
Simon Gerards Iglesias
Sekretariat: Ursula Meller
澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 über die Arbeitsgruppe sind unter /de/fb8/geschichte-lateinamerikas/ zu finden.
Lateinamerika als Geschichtsraum
Seit 2004 ist die Geschichte Lateinamerikas als historische Teildisziplin an der Universit?t Bremen durch eine eigene Abteilung vertreten. Sie vermittelt die Geschichte des amerikanischen Doppelkontinents in ihrer ganzen Breite und ihren vielf?ltigen Verbindungen zu anderen Weltregionen und Geschichtsr?umen. Der geografische Schwerpunkt liegt auf dem spanisch-sprachigen Amerika und der Karibik.
Die historischen Entwicklungen der ?Neuen Welt“ sind durch folgende Phasen und Tendenzen gekennzeichnet: Der Eroberungsphase (?Conquista“), die mit der so genannten Entdeckung Amerikas durch Kolumbus 1492 beginnt und ca. 1570 endet, folgte die Kolonialzeit mit etablierten Vizek?nigreichen. In dieser Epoche bildete sich die neue spanisch-amerikanische Gesellschaft heraus, zugleich wurden eigene politische Strukturen und Formen der Verwaltung entwickelt. Bildende Kunst, Literatur und Musik, die in enger Verbindung zu den europ?ischen Vorbildern standen und doch als ?amerikanisch“ zu erkennen sind, bildeten sich ebenfalls heraus. Das gilt mit Nachdruck auch für das portugiesische Amerika. Mit dem Ziel, der komplexen Realit?t des frühneuzeitlichen Amerika gerecht zu werden, beschritten die neuen Gesellschaften eigene Wege ohne die historischen Verbindungen aufzugeben. Die Zeit der Emanzipation, deren Anf?nge in der neueren Forschung ab der Mitte des 18. Jahrhunderts aufgesucht werden, dauerte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts an. Den heftigen K?mpfen um die Unabh?ngigkeit, deren Ergebnis die heutigen (National-)Staaten sind, folgte die Erfahrung der Fragilit?t der neuen Nationalstaatlichkeit. Modernisierungsbestrebungen, die im Verlaufe des 19. Jahrhunderts durch Globalisierung vertieft und beschleunigt wurden, pr?gten diese Zeit ma?geblich. Im Zeitalter der europ?ischen Massenmigration wurde Lateinamerika zum Ziel europ?ischer Zuwanderer, deren transatlantischer Migration zumeist schon Wanderungsbewegung innerhalb ihrer Heimatl?nder und innerhalb Europas vorausgegangen war. Der Erste Weltkrieg, die Zeit der Weltwirtschaftskrise und die 1930er Jahre schlie?lich bezeugten das Ausma? der Verflechtung mit Europa und den USA, die in gewisser Weise unumkehrbar waren. Dennoch gab es erneut lateinamerikanische Aufbrüche und Gegenentwicklungen. Das 20. Jahrhundert ist in besonderem Ma?e ein Jahrhundert der Extreme – zwischen Aufbruch aber auch Diktatur und Gewalt, Demokratisierung und Vergangenheitsbew?ltigung- und gepr?gt durch den Kalten Krieg, der in Lateinamerika vielfach ein ?hei?er“ war.
Das Studium der lateinamerikanischen Geschichte in Bremen
Die Geschichte des amerikanischen Doppelkontinents wird von der Frühen Neuzeit bis zur jüngsten Gegenwart gelehrt. Hier ist der Anspruch kennzeichnend, in der Studieneingangsphase einen ?berblick über die historische Entwicklung Lateinamerikas zu vermitteln. In den nachfolgenden 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 besteht eine enge Verbindung zu laufenden Forschungsvorhaben und Forschungsinteressen. So steht die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in den fortgeschrittenen 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 mit folgenden thematischen Schwerpunkten im Mittelpunkt: die Geschichte der lateinamerikanischen Bev?lkerung und demografischen Entwicklung, die Geschichte der Wohlfahrtstaatlichkeit, die Geschichte der Migration, das Verh?ltnis von Film und Geschichte, die Geschichte der lateinamerikanischen Milit?rdiktaturen sowie die Geschichte des Kalten Krieges in Lateinamerika. Regionale Schwerpunkte sind aktuell der Cono Sur (hier besonders Argentinien, Chile und Uruguay), Kolumbien und Mexiko. Dabei stehen transnationale und vergleichende Fragestellungen im Fokus, die es erlauben, den lateinamerikanischen Raum in seinen trans-amerikanischen, überregionalen und globalen Bezügen zu erforschen. Weitere Elemente des Lehrangebots sind regelm??ig stattfindende Forschungskolloquien und Gastvortr?ge zu den Schwerpunktthemen in Lehre und Forschung sowie das j?hrlich stattfindende Internationale Bremer Symposium zum Film, das in Kooperation mit der Filmwissenschaft und dem Kommunalkino City46 organisiert und durchgeführt wird. Von Bedeutung ist auch die Kooperation mit Lehrenden und Forschenden des ZeMKI der Universit?t Bremen sowie des Sociums.
Forschung
Die aktuellen Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe k?nnen den beiden Schwerpunktthemen Sozialpolitik und Geschichte und Film zugeordnet werden. Die Forschungsprojekte zu Sozialpolitik sind seit Januar 2018 in dem Sonderforschungsbereich 1342 ?Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik“ verankert und umfassen sowohl Studien zu ?Herausbildung, Aus- und Umbau des Sozialstaats im Cono Sur im Austausch mit (Süd-) Europa (1850-1990)“ als auch einen theoretischen und interdisziplin?ren Beitrag zu den ?Mechanismen der Verbreitung von Sozialpolitik“. Das thematische Feld von Geschichte und Film steht im Mittelpunkt von Forschungsprojekten, die zum Teil in Kooperation mit der Filmwissenschaft der Universit?t Bremen durchgeführt werden und aus denen bereits 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育ere Buchprojekte hervor gegangen sind. Die beiden AGs arbeiten seit 2012 in Forschung und Lehre sowie beim Internationalen Bremer Symposium zum Film zusammen. Die AG Filmwissenschaft forscht und lehrt in den Bereichen ?sthetik, Theorie und Geschichte des Films. Die AG Geschichte Lateinamerikas thematisiert die Bedeutung des Mediums Film für die historische Forschung und die Diffusion von Geschichtsbildern und Geschichtsvorstellungen sowie für die Herstellung von Erinnerung. Ferner ist die Zusammenarbeit und Forschungsarbeit auch Teil des interdisziplin?ren Zentrums für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI).
Internationalit?t
Die Geschichte Lateinamerikas an der Universit?t Bremen ist in Lehre und Forschung international ausgerichtet. Sie steht in einem kontinuierlichen und engen Austausch mit Historikerinnen und Historikern in Europa und den Amerikas sowie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anderer Disziplinen, die regelm??ig Vortr?ge halten, Workshops und Lehrveranstaltungen anbieten. Gastdozierende sind regelm??ig mit ihren aktuellen Forschungen vor Ort und leisten Beitr?ge zur Lehre. Abkommen mit ausl?ndischen Universit?ten bieten interessierten Studierenden ausgezeichnete M?glichkeiten, andere Wissenschaftskulturen kennenzulernen und interkulturelle Kompetenzen zu formen. Darüber hinaus f?rdert die Geschichte Lateinamerikas die internationale Vernetzung, indem sie Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler aus den unterschiedlichsten L?ndern nach Bremen bringt.