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Wie steuert KI ein Auto durch unübersichtliche Innenst?dte?

Gemeinsam mit zwei anderen Universit?ten und dem Technologieunternehmen Continental forscht die Universit?t Bremen zum automatisierten Fahren. In dem Projekt PRORETA geht es um das Erkennen komplexer Verkehrssituationen in Innenst?dten.

Der Name PRORETA wurde in Anlehnung an das gleichnamige Besatzungsmitglied r?mischer Kriegsschiffe gew?hlt. Die Proreta stand als Wache im Bug des Schiffes (Prora) und warnte vor Untiefen und anderen Gefahren. Beteiligt an der inzwischen fünften Runde der Forschung zum automatisierten Fahren sind neben der Universit?t Bremen die Technische Universit?t Darmstadt als Projektkoordinator und die Technische Universit?t Ia?i aus Rum?nien. Das Demonstrationsfahrzeug für die Versuche wird von dem Unternehmen Continental aufgebaut und ausgerüstet.

Herausforderung: Ungeregelte Kreuzung

Ziel der bereits fünften Auflage des PRORETA-Forschungsprojektes, das bis 2022 dauern soll, ist die Entwicklung von Algorithmen. Sie sollen aus Sensordaten richtige, mit dem Menschen vergleichbare Fahrentscheidungen ableiten. Bei einer ungeregelten Kreuzung beispielsweise ist es eine Herausforderung, alle für die geplante Fahrtrichtung relevanten Objekte zu interpretieren. Es geht um deren Bewegungsrichtung, Intention und den Vorrang im Verkehr. Ohne menschliches Zutun soll die Künstliche Intelligenz (KI) sichere Entscheidungen treffen k?nnen. Der gro?e Vorteil der KI liegt darin, dass sie nach einer Trainingsphase in der Lage ist, aufgrund des Erlernten auch in unbekannten Situationen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ein Teilbereich des Projektes wird es sein, die menschlichen Fahrerinnen und Fahrer dabei zu beobachten, wie sie selbst die Komplexit?t der Umgebung reduzieren und bewerten. Die lernf?higen Algorithmen sollen nach ?hnlichen Prinzipien trainiert werden.

Umgebungserkennung als spezielle Expertise

An der Universit?t Bremen ist die Arbeitsgruppe für Kognitive Neuroinformatik unter Leitung von Professorin Kerstin Schill beteiligt. Sie fokussiert sich in dem PRORETA-Projekt auf elementare kognitive F?higkeiten wie die Eigenlokalisation, die Objekterkennung und Objektverfolgung. Die Arbeitsgruppe verfügt damit über spezielle Expertise im Bereich Umgebungserkennung durch Sensordatenfusion. Das sind alle Prozesse, die mit dem Wahrnehmen und Erkennen zusammenh?ngen. ?Kognitive F?higkeiten des Menschen auf die ?Intelligenz‘ von Fahrzeugen zu übertragen, die damit komplexe Situationen besser handhaben k?nnen, ist in diesem Projekt die gro?e Herausforderung", sagt Professorin Kerstin Schill. Aktuell laufe in Bremen die erste Messkampagne zur Aufzeichnung von Trainingsdaten in dem Prototypfahrzeug.

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Kerstin Schill
Fachbereich Mathematik/Informatik
Arbeitsgruppe Kognitive Neuroinformatik
Tel.: +49 421 218 64240
E-Mail: kschill@uni-bremen.de

 

Demonstrationsfahrzeug