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Berninghausenpreis: Hervorragende Lehre unter Covid-19-Bedingungen

Lehrveranstaltungen sind durch die Corona-Pandemie eine besondere Herausforderung. An der Universit?t Bremen wird dies bei der Vergabe des 29. Berninghausenpreises besonders gewürdigt. Den traditionellen Studierendenpreis bekommt die Mathematikdidaktik-Professorin Maike Vollstedt.

Lehrveranstaltungen sind durch die Corona-Pandemie eine besondere Herausforderung. An der Universit?t Bremen wird dies bei der Vergabe des 29. Berninghausenpreises besonders gewürdigt. So erhalten die langj?hrige Universit?tsmusikdirektorin Dr. Susanne Gl?? und der Politikwissenschaftler Sebastian M?ller jeweils einen Preis in der Kategorie ?Hervorragende Lehre unter Covid-19-Bedingungen“. Den traditionellen Studierendenpreis bekommt die Mathematikdidaktik-Professorin Maike Vollstedt. Die drei Auszeichnungen sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert. Am Mittwoch, 2. Dezember 2020, findet die traditionelle Preisverleihung um 18 Uhr als ?ffentliche Online-Veranstaltung statt. Interessierte sind herzlich eingeladen teilzunehmen. 

Insgesamt wurden 135 Vorschl?ge eingereicht. Eine Auswahlkommission, bestehend aus Lehrenden, Uni-Mitarbeitenden und Studierenden, sichtete die Vorschl?ge und nominierte die Preistr?gerinnen und den Preistr?ger, die sich mit folgenden Projekten und Themen besch?ftigt haben:

?Ravels Boléro“: Ein Orchester geht online

Wie geht man in Corona-Zeiten mit dem bereits geplanten Orchesterprojekt um? Das war die Herausforderung, der sich Dr. Susanne Gl?? in ihrem Lehrprojekt im Sommersemester stellen musste. Letztlich hat sie es geschafft, im Rahmen ihres Projekts ?Ravels Boléro“ einen Ersatz für echtes Orchesterspielen zu schaffen. ?Es ist m?glich, digital eine Vorlesung zu halten“, sagt sie. ?Aber Orchesterspielen in Echtzeit ist digital technisch bislang unm?glich.“ Die langj?hrige Universit?tsmusikdirektorin hatte jedoch eine Idee, wie digital zumindest n?herungsweise ein Ersatz für das beim Live-Orchesterspielen m?gliche Aufeinanderh?ren geschaffen werden konnte: Sie entwickelte ein additives Verfahren, in dem die Orchesterstimmen in verschiedenen Abschnitten einzeln nacheinander eingespielt und am Computer fortlaufend unmittelbar nach jeder Einzelaufnahme zusammengesetzt wurden. Die Aufnahmen erfolgten durch die Orchestermitglieder einzeln zuhause. Begleitend fanden w?chentliche Videokonferenzen zur musikalischen Gestaltung und zu aufnahmetechnischen Problemen statt. Technische Unterstützung erhielt Gl?? durch ein professionelles Team: Alumnus Gerd Anders, Hornist im Orchester und im Beruf Tontechniker, Simon Knobbe, Trompeter im Orchester und frisch absolvierter Master in Elektrotechnik, sowie für den Videoschnitt Jan-Hendrik von Stemm, Verwaltungsmitarbeiter der Universit?tsmusik. In der Kulturkirche St. Stephani wurde das musikalische Ergebnis dann in der Zeit vom 27. Juni bis 18. Juli 2020 an insgesamt 21 Terminen pr?sentiert. Die einzeln aufgenommenen Tonspuren wurden aus 34 Lautsprechern abgespielt. Das Publikum konnte unter Einhaltung der Hygienebedingungen zwischen diesen Lautsprechern wandeln und einzelne Stimmen wahrnehmen, die das menschliche Ohr bei normalen Orchesteraufführungen nicht herauszufiltern vermag. Die 50 Orchestermitglieder profitierten durch das Projekt auf vielf?ltige Weise: So haben sie unter anderem neue musikalische Produktionsformen kennengelernt, das eigene Spiel durch bis zu zehn wiederholte Aufnahmen verbessert, intensiven Kontakt zur Gruppe beibehalten und Kreativit?t erlebt. Zus?tzlich wurde eine Video-Sound-Collage erstellt und auf Youtube hochgeladen. Die Jury war durchweg beeindruckt von diesem Projekt, welches ohne Covid-19 so nicht stattgefunden h?tte.

Statt Exkursionen Hafenblog und Lernvideos

?Schlüssel zur Welt: Die Bremischen H?fen in der Globalen Politischen ?konomie“: Hinter diesem Seminartitel verbirgt sich eine interdisziplin?re Erkundungstour durch die faszinierenden Hafenwelten, die der Politikwissenschaftler Sebastian M?ller im Sommersemester wegen der Corona-Pandemie in ein digitales Hafenseminar umwandeln musste. ?Durch die Pandemie wurden leider pl?tzlich meine Pl?ne für Exkursionen und Au?entermine in den H?fen hinf?llig“, erinnert er sich. ?Um trotzdem die Neugier für empirische Fragen zu wecken, habe ich auf Lernvideos, aufgezeichnete Interviews mit Hafenakteuren und den Hafenblog zurückgegriffen.“ Auf dem Blog wurde zu jeder Lerneinheit ein einführender Beitrag des Lehrenden gepostet. Studierende erstellten danach eigene kleine Beitr?ge oder Podcasts zu diesem Thema, für die sie selbst?ndig mit unterschiedlichen empirischen Daten gearbeitet und zum Teil eigene Interviews geführt haben. Auf diese Weise konnten Studierende auch in der Pandemie forschend lernen und sa?en nicht nur die ganze Zeit in Zoom-Meetings. Der Hafenblog stellte dafür eine umfangreiche Liste mit Forschungsdaten, Links und Literatur zur Verfügung und hat die Studierenden mit Fotor?tseln und Hafen-News zum Mitmachen animiert. ?Meine Studierenden habe sehr spannende Blogbeitr?ge und Podcasts erstellt, von denen auch ich noch viel lernen konnte. Ein echtes Hafenseminar w?re mir aber trotzdem deutlich lieber gewesen“, so M?ller. Laut Jury loben die Studierenden besonders Sebastian M?llers flexible und sehr gelungene Umgestaltung sowie Planung des Seminars unter den Covid-19 Bedingungen. Besonders der Hafenblog wird hervorgehoben, der für die Studierenden ein nachhaltiges Zeugnis des eigenen Lernerfolgs darstellt und auch Au?enstehende zum St?bern angeregt habe. Einige studentische Beitr?ge werde in Kürze zus?tzlich als Working Paper publiziert. Das Engagement von Sebastian M?ller sei weit über die Anforderungen an einen Dozenten hinausgegangen.

Studierendenpreis für ?Mathematisch denken und handeln“

?Mathematisch denken und handeln“ lautet das Seminar, für das Professorin Maike Vollstedt den Studierendenpreis erh?lt. Das Modul umfasst mathematikdidaktische Vertiefungen aktueller Forschungsgebiete wie die der Psychologie des Mathematiklernens. In der Veranstaltung schaute Vollstedt mit ihren Studierenden über den Tellerrand hinaus. Sie stellte eine Verknüpfung zu Themen der P?dagogischen Psychologie her. Ziel war weiterhin das zu erleben, was Wissenschaft ausmacht und welchen T?tigkeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nachgehen. Das ursprüngliche Konzept wurde von einer Kollegin aus der Informatik, Professorin Susanne Maa?, entwickelt und von Maike Vollstedt auf das Fachgebiet der Mathematikdidaktik übertragen sowie den Gegebenheiten ihrer Fachcommunity angepasst. Das Konzept umfasst die inhaltliche Erarbeitung eines Themengebietes durch die Studierenden, sowie die Organisation und Durchführung einer studentischen Konferenz, auf der die eigenen fachlichen Auseinandersetzungen pr?sentiert wurden. Laut Jury wurde durch dieses Projekt das unabh?ngige, kreative und auch kritische Denken stark gef?rdert. Die Studierenden heben in ihrer Stellungnahme den Einsatz von Maike Vollstedt hervor. Sie zeichnete sich durch ein hohes Ma? an Erreichbarkeit aus, so dass eine intensive Beratung und Betreuung jederzeit m?glich war.

Dank an Studierende

?Der Studierendenpreis ist für mich eine ganz besondere Auszeichnung, da mir gute Lehre als Fachdidaktikerin natürlich schon qua Fachgebiet sehr am Herzen liegt“, sagt Vollstedt. ?Mein gro?er Dank gilt den Studierenden für diese tolle Veranstaltung: Das Konferenzseminar konnte nur durchgeführt werden durch den überhaupt nicht selbstverst?ndlichen und ?u?erst engagierten Einsatz von ihnen.“

Online-Veranstaltung ?ffentlich

Wer Interesse hat, bei der Online-Veranstaltung am Mittwoch, 2. Dezember 2020, um 18 Uhr teilzunehmen, ist herzlich eingeladen. Anmeldungen unter: eventsprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de .

?ber den Berninghausenpreis

Seit 1991 verleihen die Universit?t Bremen und der Verein ?unifreunde – Freunde der Universit?t Bremen und der Jacobs University" j?hrlich den von der Familie Berninghausen gestifteten Preis, um besondere Leistungen in der universit?ren Lehre auszuzeichnen. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert und kann auf 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育ere Kategorien verteilt werden. Alle Mitglieder der Universit?t k?nnen Lehrende für den Preis vorschlagen, beim Studierendenpreis sind nur die Studierenden vorschlagsberechtigt.

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Zum Berninghausenpreis:
www.uni-bremen.de/preis-fuer-gute-lehre

Sehen und h?ren Sie das Orchesterprojekt ?Ravels Boléro“ bei Youtube:
https://www.youtube.com/watch?v=CXX4xic1lmk&feature=youtu.be

Hier gelangen Sie zum Hafenblog von Sebastian M?ller:
https://blogs.uni-bremen.de/hafenblog/

Website zur studentischen Konferenz von Maike Vollstedts Projekt:
www.math.uni-bremen.de/didaktik/tagungen/psychmath2020/index.html

Bereits im Sommer berichtete das Onlinemagazin ?up2date.“ der Universit?t Bremen über das Hafenprojekt und digitale Orchesterprojekt:
https://up2date.uni-bremen.de/lehre-studium/das-digitale-hafenseminar
https://up2date.uni-bremen.de/uni-gesellschaft/ein-besonderes-semesterprojekt

www.uni-bremen.de

Fragen beantworten:

Julia Pundt
Referat für Rektoratsangelegenheiten
Universit?t Bremen
Tel. +49 421 218 60116
E-Mail: julia.pundtprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de

Meike Mossig
Referat für Hochschulkommunikation und -marketing
Universit?t Bremen
Telefon: +49 421 218-60168
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Universit?t Bremen
Hochschulkommunikation und -marketing
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E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
 

 

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