18.4.2023, 18:30 Uhr
?ffentliche Ringvorlesung ?Critical Porn Studies - Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven“
Wie werden und wurden K?rper und Sexualit?ten zu sehen gegeben? Wie werden Narrationen und Repr?sentationen von Begehren reflektiert? Welche visuellen Strategien finden sich im filmischen Mainstream und in queer-aktivistischen Video-/Performance-Projekten? Kurz: Was haben Schaulust, Pornografie und Kunst seit jeher gemeinsam?
Der Vortrag widmet sich dem Zwischenraum von Kunst und Pornografie. Frühe feministische Arbeiten von Annie Sprinkle, Carolee Schneemann und weiteren Künstlerinnen der 1960er und 70er Jahre dienen uns als Ausgangspunkt, um die visuelle Verhandlung von Sexualit?ten und den Zwischenraum von Kunst und Pornografie zu befragen. Durch die Analyse vielf?ltiger Video- und Filmausschnitte wollen wir die historisch variierenden Grenzziehungen von Kunst und Pornografie, Betrachter*in und Blick gemeinsam diskutieren.
Nastold führt daher Positionen aus der Kunst- und Pornografiegeschichte, Filmtheorie und Psychoanalyse punktuell zusammen, um neue Einblicke in die Wahrnehmungsgefüge queerer Schau- und K?rperlust aufzuzeigen. Die Infragestellung der Schaulust, die seit der Renaissance als erkenntnistheoretisches Paradigma verhandelt und an eine m?nnliche, souver?ne, wei?e Subjektposition gebunden wird, fungiert dabei als Knotenpunkt der Untersuchung. Im Fokus steht dabei weniger die singul?re Kritik an voyeuristischen Blickstrukturen als viel澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 die Analyse der (visuellen) Strategien und deren (subversive) Verschiebungen im Feld der Sexualit?ten – im Mainstream und in que(e)rulierenden Projekten. Wo genau das kritische Potenzial mit Blick auf bin?re, gesellschaftliche Machtstrukturen und/oder die emanzipatorischen Bewegungen auszumachen sind, werden wir im gemeinsamen Gespr?ch herausarbeiten.
Der Vortrag kann explizites Bildmaterial beinhalten.
Friederike Nastold ist ausgebildet als Künstlerin, Vermittlerin und Kunsttheoretikerin und ist Juniorprofessorin für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Gender Studies am Institut für Kunst und visuelle Kultur an der Carl von Ossietzky Universit?t Oldenburg. Nastold gründete das Kollektiv TOYTOYTOY, das an der Schnittstelle von Kunst, Vermittlung und Theorie aus feministischer Perspektive operiert. Sie war Vertretungsprofessorin am Institut für Kunst an der PH Karlsruhe sowie als Mitarbeiterin an der Kunsthochschule Mainz und an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle t?tig. In Halle kuratierte und organisierte sie die Ausstellung juicy things. Eine Ausstellung mit internationalem Symposium in drei Akten (2022). Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kunst- und kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung, psychoanalytische Kulturtheorie, Ph?nomenologie, Affekttheorie, Queer Theory, Visual Culture Studies. Zuletzt erschien ihre Monographie Zwischen I see you und Eye Sea You. Blick, Repr?sentation, Affekt (2022) im VDG-Verlag.
Die ?ffentliche Ringvorlesung ?Critical Porn Studies – Künstlerisch-mediale Positionen und neue Perspektiven“(18.4.-18.7.2023) befasst sich mit künstlerischen und queer-feministischen Strategien und Produktions- und Rezeptionsprozessen von Pornografie. Internationale Expert*innen erarbeiten und reflektieren ?sthetisch-mediale und bildkritische Fragestellungen zu Prozessen der Sexualit?tsnormierung, diversen Lebensentwürfen, zur Bildgebung und -didaktik. Gef?rdert durch die Stiftung der Universit?t Bremen, das Autonome Feministische Referat der Universit?t Bremen und die FUN FACTORY GmbH.
Hybridveranstaltung, Online-Teilnahme m?glich: Hinweise zur Anmeldung und weitere Informationen