Bewusstwerdung von Unwissenheit und Widerspruch
Eine zentrale Annahme des Projekts ist, dass die philosophischen Themen Bewusstsein von Unwissenheit und Widerspruch eng miteinander verbunden sind. Auch wenn nicht vollst?ndig gekl?rt ist, wie dieses Verh?ltnis genau zu bestimmen ist, zielt das Projekt darauf ab, eine neue Perspektive zu entwickeln, die aktuelle Forschungen zu Unwissenheit (und ihrem Bewusstsein) sowie zu Widerspruch miteinander verbindet und voranbringt.
Zur Umsetzung dieses Ziels wird ein interdisziplin?rer theoretischer Rahmen entwickelt: Aus der Wissenschaftsphilosophie und Erkenntnistheorie werden neuere Ans?tze zu Unwissenheit (bzw. deren Bewusstsein) und Widerspruch herangezogen; aus der Kognitionswissenschaft werden Modelle zu epistemischen Gefühlen und Metakognition integriert; und aus der Philosophie des Geistes werden aktuelle Entwicklungen zu innerer Sprache, verk?rperter Kognition und situierter Affektivit?t aufgenommen. In diesem Rahmen gilt das Bewusstsein von Unwissenheit nicht als rein theoretische Leistung, sondern als komplexer und verk?rperter Prozess, der durch Widerspruch vermittelt wird und kognitive wie affektive F?higkeiten integriert.
Das Projekt verfolgt damit zwei eng miteinander verknüpfte theoretische Ziele. Einerseits soll ein verk?rperter und psychologisch realistischer Ansatz des Ph?nomens des Bewusstseins von Unwissenheit erarbeitet werden. Andererseits sollen die Themen Unwissenheit (bzw. deren Bewusstsein) und Widerspruch miteinander verbunden werden, indem besondere Aufmerksamkeit auf Situationen gelenkt wird, in denen Subjekte widersprüchliche ?berzeugungen oder inkonsistente Informationen erfahren. Insgesamt m?chte das Projekt die Frage beantworten, durch welche psychologischen Prozesse wir uns unseres Nichtwissens bewusst werden – und welche Rolle die Erfahrung von Widerspruch in diesem Prozess spielt.
Postadresse
Universit?t Bremen
Institut für Philosophie, FB 9
Postfach 330 440
Enrique-Schmidt-Str. 7
28359 Bremen