Konkret wird untersucht, wie autorit?re und illiberale Regierungen, am Beispiel Ungarns unter Viktor Orbán, traditionelle Geschlechterrollen politisch festigen. Im Zentrum steht die geburtenf?rdernden Politik, die soziale Rechte eng an Elternschaft knüpft und so ein neues ?Gender-Regime“ schafft, das als ?Carefare“ bezeichnet wird. Diese Politik, kombiniert mit der Unterdrückung von sogenannter ?Gender-Ideologie“ in Wissenschaft und Zivilgesellschaft, bedroht die Geschlechtergerechtigkeit. Ausgehend von der spezifischen Geschichte Osteuropas soll der Vortrag zudem eine breitere Diskussion über die Auswirkungen des weltweiten Aufstiegs autorit?rer Politik auf Geschlechtergerechtigkeit ansto?en.
Eva Fodor ist Professorin für Gender Studies und Prorektorin für Lehre und Lernen an der Central European University. Sie promovierte in Soziologie an der University of California und lehrte am Dartmouth College (USA), bevor sie zur CEU kam. Sie hat zahlreiche Publikationen zu den Themen vergleichende soziale Ungleichheiten und geschlechtsspezifische Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt, Staatssozialismus und Post-Staatssozialismus ver?ffentlicht. Ihr jüngstes Buch ?The Gender Regime of Anti-Liberal Hungary” beschreibt die Einführung eines von ihr als ?Carefare” bezeichneten Systems in Ungarn nach 2010 (Open Access bei Palgrave Pivot, 2022). In ihrer aktuellen Forschung besch?ftigt sie sich mit der Weiterentwicklung einer geschlechtsspezifischen politischen ?konomie des Illiberalismus.
Ort: Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20, 28199 Bremen
Beginn: 18:30

