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Wie Bremer Forschung das autonome Fahren sicherer macht

Automatisierte Fahrten sicher und effizient gestalten – das war das Ziel des Forschungsprojekts MUTIG-VORAN an der Universit?t Bremen. Mit interdisziplin?rer Expertise aus Industriemathematik, KI und Nachrichtentechnik wurde gezeigt, wie vernetzte Mobilit?t der Zukunft Realit?t wird.

Eine Testfahrt auf dem Gel?nde des Technologieparks an der Universit?t Bremen – das war der erfolgreiche Abschluss eines zukunftsweisenden Forschungsprojektes zur Weiterentwicklung automatisierter Mobilit?t. Das Projekt hat den Titel MUTIG-VORAN (das steht für ?Multiple Transportprozesse in Galileo-gestützten Verkehrsszenarien mittels Optimierungsmethoden für reale Anwendungen“). Die Idee ist es, wiederkehrende Fahrten, wie etwa im Carsharing, im On-Demand-Taxi-Betrieb für den l?ndlichen Bereich oder als Mensa-Shuttle auf dem Campus, hochautomatisiert und zugleich sicher durchführen zu k?nnen.
 Bei der Demonstration im Technologiepark konnten die Beteiligten zeigen, wie Sensorik, Kommunikation und mathematische Steuerung zu einem sicheren, vernetzten Gesamtsystem zusammenwachsen. 
Professor Christof Büskens, Projektleiter an der Universit?t Bremen: ?Im Projekt MUTIG-VORAN sind wir selber mutig vorangeschritten, um interdisziplin?re Forschung erfolgreich und anwendungsnah umzusetzen. So verbindet Bremen Wissenschaft und Praxis für die Mobilit?t der Zukunft und erstellt Theorien, die nicht unter, sondern auf die R?der kommen.“
Das Besondere: Die Algorithmen wurden so angepasst, dass sie nicht nur auf einer festgelegten Testplattform funktionieren, sondern auch auf andere Bereiche, wie zum Beispiel weitere Forschungsfahrzeuge, aber auch Rover oder Rasenm?her, übertragbar sind.
 

Erfolgreiche Testfahrt durch den Technologiepark 
 

Bei der Testfahrt konnte unter anderem die Kommunikation mit den modernisierten Lichtsignalanlagen demonstriert werden. Diese sind inzwischen mit V2X-Technologie (?Vehicle-to-Everything“) ausgestattet. Damit k?nnen Fahrzeuge in ihrer Umgebung den aktuellen Zustand der Ampeln in Echtzeit auslesen. Zudem wurde die Verbindung zum kürzlich entstandenen Safety Control Center vorgestellt – ein weiterer Schritt in Richtung sicher vernetzter Mobilit?t.
 

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gef?rderte Projekt vereinte Expertisen aus den Bereichen Industriemathematik, Künstliche Intelligenz und Nachrichtentechnik. Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Partnern zeigte dabei eindrucksvoll, wie interdisziplin?re Forschung zu praxisrelevanten L?sungen führen kann:
 

Mit vereinter Expertise hochkomplexe L?sungen entwickeln
 

Der Arbeitsbereich Nachrichtentechnik (ANT) der Universit?t Bremen konzentrierte sich auf Themen der Mobilfunkkommunikation und entwickelte neue Verfahren, um 5G-Systeme für den Einsatz in automatisierten Fahrzeugen weiter zu verbessern. Dazu geh?rte auch die Erforschung von Methoden zur gemeinsamen Lokalisierung und Kommunikation sowie der Aufbau eines eigenen, portablen Campusnetzes, das künftig auch auf andere Testfelder übertragen werden kann. Dr.-Ing. Carsten Bockelmann, Forschungsgruppenleiter bei ANT, erkl?rt: ?Ununterbrochene Konnektivit?t ist für selbstfahrende Fahrzeuge in der Zukunft verpflichtend. 5G und in Zukunft 6G k?nnen die Anbindung an Remote Control Center oder den Datenaustausch von Fahrzeugen untereinander sicherstellen. Darüber hinaus wird in Zukunft das Kommunikationssystem Lokalisierungsdienste anbieten und damit selbstfahrende Fahrzeuge unterstützen.
 

Die TOPAS Industriemathematik gGmbH war für den Aufbau der Testfahrzeuge zust?ndig. Zudem brachten die Wissenschaftler:innen ihre Expertise in der Erstellung digitaler Zwillinge für das Sicherheits- und Testkonzept ein und waren für die Regelung der Fahrzeuge verantwortlich. Sie überführte die theoretisch entwickelten Steuerungsverfahren in funktionierende Systeme, die im Realbetrieb sicher und stabil agieren. ?Mathematische Optimierung ist der Schlüssel, um Fahrzeuge im Sekundenbruchteil richtige Entscheidungen treffen zu lassen. Das Zusammenspiel aus Simulation, Modellierung und Praxisversuch war hier besonders spannend“, so Dr.-Ing. Mitja Echim, Gesch?ftsführer von TOPAS. 
 

Sensoren erkennen Hindernisse im Stra?enverkehr 
 

Damit ein Fahrzeug seine Umgebung wirklich versteht, braucht es die F?higkeit, Daten vieler Sensoren intelligent zu verknüpfen. Damit besch?ftigte sich in diesem Projekt die Arbeitsgruppe Kognitive Neuroinformatik der Universit?t Bremen. Darüber hinaus entwickelten die Forschenden Verfahren zur Lokalisierung, Kartierung, Erkennung anderer Verkehrsteilnehmender, sowie zur strategischen Entscheidungsfindung. “Sensorfusion und strategische Entscheidungsfindung sind zwei zentrale Komponenten des autonomen Fahrens“, betont Dr.-Ing. Joachim Clemens aus der AG Kognitive Neuroinformatik. ?Die Sensorfusion ermittelt die Position des eigenen Fahrzeuges und liefert Informationen über die Umgebung, wie Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmer. Sie bildet somit die Grundlage für alle Aktionen des Fahrzeuges. Die strategische Entscheidungsfindung übernimmt die high-level Planung.“ Dies beinhalte beispielsweise die intelligente Routenplanung, aber auch die optimale Abarbeitung von Transportauftr?gen.
 

Die Arbeitsgruppe Optimierung und Optimale Steuerung der Universit?t Bremen brachte schlie?lich ihre Expertise im Bereich der taktischen Entscheidungsfindung ein, also bei den kurzfristigen Entscheidungen w?hrend der Fahrt, etwa zur Spurwahl, zum Bremsen oder zur Umfahrung von Hindernissen. 
 

Weiterführende Informationen:
 

Video zum Projekt: https://youtu.be/XD2Ky4FAENM?si=HEM98DfWULkSjnHZ

PM zum Safety Control Center und den modernisierten Ampelanlagen: /universitaet/hochschulkommunikation-und-marketing/aktuelle-meldungen/detailansicht/intelligente-sicherheit-fuer-autonome-shuttles-projekt-safety-control-center-feiert-erfolgreichen-projektabschluss

 
 

Fragen beantwortet:
 

Prof. Dr. Christof Büskens
Zentrum für Industriemathematik
Arbeitsgruppe Optimierung und Optimale Steuerung
Universit?t Bremen
Telefon: +49 421 218 63861
E-Mail: bueskensprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
 

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