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Meer auf dem Teller: Fünf essbare Meeresalgen im Vergleich

Forschende des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) und der Universit?t Bremen haben untersucht, wie n?hrstoffreich fünf essbare, teils wenig bekannte Meeresalgen sind und welches Potential sie für nachhaltige Ern?hrung bieten. Die Studie im Fachmagazin Discover Food erschienen.

Die Studie zeigt, dass die untersuchten Arten reich an 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育fach unges?ttigten Fetts?uren sind und starke antioxidative Eigenschaften sowie hohe Protein- und Mineralstoffgehalte besitzen.
Das Team um Beatrice Brix da Costa, Doktorandin an der Universit?t Bremen und am ZMT, w?hlte fünf Makroalgenarten für die Untersuchung aus: die Grünalgen?Caulerpa cylindracea, Caulerpa racemosa,?Caulerpa lentillifera, Codium taylorii sowie die Rotalge?Botryocladia pseudodichotoma. Die Forschenden nutzten verschiedene Verfahren, um die Zusammensetzung der Meeresalgen und ihren Gehalt an Feuchtigkeit, Kohlenhydraten, Proteinen, Fetts?uren, Pigmenten sowie Mineralstoffe und antioxidative Eigenschaften zu bestimmen. 
 

Alle untersuchten Arten enthielten hohe Mengen an 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育fach unges?ttigten Fetts?uren, insbesondere die Omega 3 Fetts?uren Alpha-Linolens?ure (ALA) in den Grünalgen und Eicosapentaens?ure (EPA) in der Rotalge. Die Mineralstoffanalyse ergab, dass Natrium, Kalzium, Magnesium und Kalium die h?ufigsten Makron?hrstoffe in allen fünf untersuchten Algenspezies sind – N?hrstoffe, die für Knochen, Muskeln und den allgemeinen Stoffwechsel des Menschen wichtig sind.
Besonders die Grünalgen (Caulerpa cylindracea, Caulerpa lentillifera, Caulerpa racemosa und Codium taylorii) wiesen stark antioxidative Eigenschaften auf. Codium taylorii war zus?tzlich reich an Proteinen. Die Rotalge Botryocladia pseudodichotoma hatte einen hohen Gehalt an Magnesium und Kalium.
?Dank ihrer biochemischen Zusammensetzung eignen sich die untersuchten Makroalgen ideal als nachhaltige, n?hrstoffreiche Lebensmittel, natürliche Quelle für Antioxidantien oder als Basis für Nahrungserg?nzungsmittel“, berichtet Beatrice Brix da Costa, Erstautorin der Studie. ?In Südost-Asien und Fidschi sind die Meerestrauben Caulerpa lentillifera und Caulerpa racemosa bereits als Lebensmittel und Delikatessen etabliert.“
Dennoch k?nne keine einzelne Art alle wichtigen N?hrstoffe abdecken, die Ern?hrungsvielfalt bleibe entscheidend, so die Forscherin.
 

Algen k?nnen Beitrag zur Ern?hrungssicherheit leisten
 

Da in der Studie der N?hrstoffgehalt 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育erer zum Teil bisher wenig genutzter Algenarten analysiert wurde, er?ffnen die Ergebnisse auch neue Optionen für die Ern?hrungssicherheit.
Die Alge Caulerpa cylindracea ist eine invasive Art im Mittelmeer und hat sich dort seit den 1990er Jahren stark ausgebreitet. 
?Die Weltbev?lkerung wird laut UN-Angaben bis 2030 auf 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als 8,5 Milliarden Mensch anwachsen, w?hrend die Landwirtschaft zugleich durch Landverlust und Klimawandel unter Druck ger?t“, erkl?rt Andreas Kunzmann, Leiter der Arbeitsgruppe Experimentelle Aquakultur am ZMT. ?Hier kann die nachhaltige Aquakultur mariner Algen oder die Nutzung invasiver Arten eine ressourcenschonende zus?tzliche Lebensmittelquelle bieten und Abh?ngigkeiten von konventioneller Landwirtschaft reduzieren. Diese Thematik untersuchen wir zusammen mit anderen Leibniz-Instituten im Projekt food4future. So haben wir beispielweise herausgefunden, wie man den Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen, u.a. Antioxidantien, in Caulerpa lentillifera steigern kann.“ 
?Die Ergebnisse unserer jetzigen Studie sind eine Momentaufnahme“, betont Karin Springer aus der Arbeitsgruppe Meeresbotanik der Universit?t Bremen. ?Die biochemische Zusammensetzung von Algen variiert stark – auch zwischen und innerhalb der Arten – und h?ngt von unterschiedlichen Faktoren wie Licht, Temperatur oder der Verfügbarkeit von N?hrstoffen im Wasser ab. Dies muss bei der Aquakultur von Algen berücksichtigt werden.“
?Wir haben gezeigt, dass wenig genutzte Algenarten nicht nur ?kologisch wertvoll sind, sondern auch mit ihrem N?hrwertprofil überzeugen“, fasst Beatrice Brix da Costa zusammen. ?Mit gezieltem Algenanbau und geeigneten Nutzungskonzepten k?nnen neue Wege für nachhaltige Ern?hrung er?ffnet werden – auch bei uns in Europa.“
 

?ber das Projekt food4future (f4f):
 

Vor dem Hintergrund einer steigenden Weltbev?lkerung und der Verknappung von Schlüsselressourcen wie fruchtbares Land, Wasser oder Mineraldünger steht die globale Nahrungssicherung vor gro?en Herausforderungen. Inwieweit kann die Bewirtschaftung unserer Meere zur L?sung dieser Probleme beitragen? Im Verbundprojekt food4future (f4f) arbeitet die ZMT-Arbeitsgruppe ?Experimentelle Aquakultur“ an dieser Fragestellung und erforscht die Chancen einer nachhaltigen Aquakultur und die M?glichkeiten, ungewohnte, aber n?hrstoffreiche Nahrung aus dem Meer zu nutzen – etwa Quallen, Seegurken oder Makroalgen. In dem Projekt kooperieren 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 als neun Partnerinstitutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gef?rdert und vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) koordiniert. Das ZMT verantwortet ein Teilprojekt in diesem Konsortium.
 

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https://www.food4future.de/de/home


Publikation: Brix da Costa B, Kunzmann A, Springer K (2025) Comparative Analysis of the Nutritional Profiles of Five Edible Macroalgae for Sustainable Food Production. Discover Food 5:287. DOI: 10.1007/s44187-025-00603-3 
LINK: https://doi.org/10.1007/s44187-025-00603-3


Fragen beantwortet:
 

Beatrice Brix da Costa 
Arbeitsgruppe Experimentelle Aquakultur, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) und Arbeitsgruppe Meeresbotanik, Universit?t Bremen
E-Mail: beatrice.brixdacostaprotect me ?!leibniz-zmtprotect me ?!.de

Grünalge
Die Grünalge Caulerpa lentillifera – auch Grüner Kaviar genannt – hat einen hohen Gehalt an Omega-3 Fetts?uren und starke antioxidative Eigenschaften.