Nachhaltiges Ressourcenmanagement

Nachhaltiges Ressourcenmanagement in der Textilwirtschaft

Projektleitung: Prof. Dr. Georg Müller-Christ
Projektdurchführung: Dipl.-Kfm. Carsten Gandenberger
Laufzeit: Juni 2006 bis Mail 2009
Finanzierung: Bereichsforschungskommission Sozial- und Geisteswissenschaften der Universit?t Bremen

Neben der Produktion und Vermarktung absatzf?higer Güter müssen Unternehmen noch eine weitere strategische Herausforderung bew?ltigen: Die Sicherung ihres langfristigen Bestands. Wegen der akuten und absehbaren Knappheit an wichtigen Ressourcen ist das ?berleben zahlreicher Unternehmen der deutschen Textilwirtschaft gef?hrdet. Mit dem nachhaltigen Ressourcenmanagement verfügt die strategische Managementtheorie mittlerweile über einen Ansatz, der dem Management hilft, die strategischen Probleme aus der Ressourcenperspektive zu analysieren und daraus innovative L?sungsans?tze für das Bestandsproblem zu erschlie?en. Ein nachhaltiges Ressourcenmanagement für die Textilwirtschaft soll in zwei Schritten entwickelt werden:

  1. Theoretische und empirische Bestandsaufnahme der Erscheinungsformen von Ressourcen in der Textilwirtschaft sowie Erschlie?ung der Handlungsrationalit?ten, mit denen bislang die Austauschbeziehungen zwischen den Unternehmen und ihrer ?konomischen, sozialen und ?kologischen Umwelt gestaltet werden. Das Ergebnis dieses Schrittes wird eine strategische Ressourcenlandkarte sein.
     
  2. Weiterentwicklung von Instrumenten des Ressourcenmanagements, die Umweltbeziehungen als wechselseitige Ressourcenaustauschbeziehungen abbilden und Strategieempfehlungen sowie operative Gestaltungsvorschl?ge machen, um Beziehungen nachhaltig gestalten zu k?nnen.


Ziel des Forschungsprojektes ist es, ein nachhaltiges Ressourcenmanagement für die Unternehmen der deutschen Textilwirtschaft zu entwickeln. Das Problem einer angemessenen Regulation der Austauschbeziehungen zwischen Unternehmen und Umwelt trifft in hohem Ma?e auch auf die Unternehmen der deutschen Textilwirtschaft zu. Erste Recherchen zu den ?konomischen, sozialen und ?kologischen Ressourcen der Textilwirtschaft zeigen, dass die Leistungsf?higkeit vieler Ressourcenquellen zurückgeht. Kurzfristig ist der Bestand vieler Unternehmen haupts?chlich durch die rückl?ufigen Ressourcenzuflüsse vom Absatzmarkt gef?hrdet; mittel- bis langfristig wird das Bestandsproblem jedoch an Komplexit?t gewinnen, wenn sowohl die Ressourcen des Absatzmarktes als auch die des Beschaffungsmarktes knapp werden.

Aufbauend auf der Ressourcenlandkarte der Textilwirtschaft wird in einem weiteren Schritt die herrschende Rationalit?t der Unternehmen im Umgang mit ihren Ressourcenquellen herausgearbeitet. Wegen der Vielzahl an Ressourcen, die innerhalb der Ressourcengemeinschaft genutzt werden, konzentriert sich die Analyse auf die strategisch besonders relevanten Ressourcen, d.h. auf solche Ressourcen, die akut oder absehbar knapp sind und deren Knappheit eine Bedrohung für die dauerhafte Wirtschaftst?tigkeit der Unternehmen darstellt. Die Rationalit?t des Ressourcenumgangs wird induktiv aus den Entscheidungen der Unternehmen ermittelt und durch geeignete Indikatoren, Bilder und Fallstudien veranschaulicht. Daneben sollen untersucht werden, welchen Eigengesetzlichkeiten die Reproduktion der Ressourcen durch die Ressourcenquelle unterliegt. Von Interesse ist dabei insbesondere der kausale Zusammenhang zwischen der Funktionsweise der Ressourcenquelle und der dominierenden Handlungsrationalit?t: Inwiefern kommt es durch die Wirtschaftst?tigkeit der Unternehmen zu St?rungen der Ressourcenquellen? Welche Rückwirkungen hat eine anhaltende St?rung der Ressourcenquelle auf die Unternehmen? Die forschungsleitende Integrationsperspektive des Forschungszentrums Nachhaltigkeit, die Salutogenese, flie?t ganz wesentlich in das Forschungsdesign dieses Projektes ein.

Ausgehend von den Ergebnissen der Ressourcenlandkarte sollen im Weiteren Instrumente zur Gestaltung der Ressourcenbeziehungen entwickelt werden. Diese Instrumente folgen der Logik des strategischen Managements, welches die zukünftigen betrieblichen Erfolgsfaktoren erkennen will und diese zur Grundlage des Strategieprozesses macht. Neu ist allerdings, dass die betrieblichen Erfolgsfaktoren nun auch im Funktionieren der betrieblichen Umwelten als Ressourcenquellen gesehen werden. Ziel ist es, die gestiegene Komplexit?t des Bestandsproblems in diese Instrumente aufzunehmen und dadurch den Handlungsspielraum der Entscheidungstr?ger bei der Gestaltung der System-Umwelt-Beziehung zu erweitern.

Aktualisiert von: Redaktion