Archiv 2018/ 19

Diversity @ Uni Bremen: exzellent und chancengerecht?!

Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt sind Diversity-Dimensionen, die bislang an den Hochschulen wenig thematisiert werden. Dies, obschon der gesellschaftliche Diskurs und die Gesetzgebung sich allm?hlich für Gendervielfalt ?ffnen. Haben diesbezüglich an Universit?ten alle gleiche Rechte und Chancen? Oder welche spezifischen Gewalt- und Diskriminierungsformen verbergen sich hinter dem Nichtthematisieren? Gehen Lehrende und Mitarbeitende sensibel mit Geschlechteridentit?ten und -zuweisungen um? Und wie steht es um die Repr?sentation der Gender-/Queer-Studies in Lehre und Forschung?

Mit ?Queering University“ m?chten die 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 der Reihe Diversity @ Uni Bremen 2018/19 verschiedene Ebenen des universit?ren Feldes queer lesen: strukturelle Faktoren, Umgang mit Selbstdefinitionen und Zuschreibungen, Repr?sentationsformen, Interaktionen, Beratung, Lehre, Lernen und Forschung.

Aufh?ngen der Regenbogenfahne zum Auftakt

November 2018

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe wurde eine gro?e Regenbogenfahne in der Glashalle angebracht.

Regenbogenflagge Glashalle Uni Bremen

Auftaktveranstaltung: Podiumsdiskussion: un/sichtbar?! – Was braucht es zur queeren ?ffnung der Universit?t?

20.11.18 um 15 Uhr

Referent*innen:

? Prof. Dr. Dominic Frohn, Hochschule Fresenius K?ln
Dipl.- Psych., Wissenschaftlicher Leiter des IDA | Institut für Diversity- und Antidiskriminierungsforschung. Dominic Frohn ist seit über 15 Jahren als Praktiker im Kontext von Antidiskriminierungstrainings und seit über 12 Jahren im Rahmen der Forschung zu Diversity-Themen t?tig.

? Prof. Dr. Konstanze Plett, Ll.M. Universit?t Bremen,
ist emeritierte Professorin für Rechtswissenschaft und war bis 2012 am Bremer Institut für Gender-, Arbeits- und Sozialrecht (Bigas) t?tig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind seit den 1990er-Jahren Geschlecht und Recht, seit 2000 forscht sie speziell zu den Menschenrechten intersexuell geborener Menschen. Konstanze Plett ist eine der Mitverfasserinnen der Verfassungsbeschwerde, die zum Urteil des BVerfG zur personenstandsrechtlichen Eintragung der Intersexualit?t führte.

? Né Fink, Georg-August-Universit?t G?ttingen
Né Fink koordiniert seit Januar 2018 das Pilotprojekt ?Unterstützung von trans* Studierenden“ an der Georg-August-Universit?t G?ttingen. Es ist deutschlandweit die erste Peer-to-Peer Beratungsstelle zum Themenkomplex trans*, die direkt in den Verwaltungsstrukturen einer Universit?t angesiedelt ist. Né hat einen Forschungsmaster in ?Gender and Ethnicity“ in den Niederlanden abgeschlossen und besch?ftigt sich seit Jahren professionell mit dem Thema trans* Geschlechtlichkeit, Diskriminierungserfahrungen sowie Empowerment.

? Studierende der Queer Community

Moderation: Almut Dietrich, Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt, Expertise und Konfliktberatung, ADE

Plakat
Infostand Diversity

Transkulturelles historisches Lernen zur Geschichte sexueller Vielfalt

18.12.2018 um 18 Uhr

Prof. Dr. Martin Lücke referierte zum Thema 'Transkulturelles historisches Lernen zur Geschiechte sexueller Vielfalt und stellte in diesem Rahmen das Projekt queerhistory aus Berlin vor.

Referent*:

?Prof. Dr. Martin Lücke, Leiter des Arbeitsbereichs Didaktik der Geschichte | Freie Universit?t Berlin
ist seit 2010 Professor fu?r Didaktik der Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der FU. Zu seinen Forschungschwerpunkten z?hlen Geschlechter-, Sexualit?ts- und Alltagsgeschichte und transkulturelle Geschichtsdidaktik sowie Perspektiven der Diversity- und Intersectionality Studies für historisches Lernen.

Der Vortrag fand in Kooperation mit der Reihe Trans*Inter*Post des FB 12 statt.


Der Vortrag fand in Kooperation mit der Reihe Trans*Inter*Post des FB 12 statt.

Praxen des Cross-Dressings – Selbstausdruck und/oder Kritik der Heteronormativit?t? Einblick in die empirische Lehr-Lern-Forschung

16.01.2019 um 14 Uhr

Cross-Dressing ist ein bekanntes Beispiel dafür, die Herstellung kulturspezifischer Geschlechter durch soziales Handeln zu verdeutlichen; schlie?lich ist der eingekleidete K?rper das in der allt?glichen ?ffentlichkeit sichtbarste Geschlechtsmerkmal. Solch einen Fokus auf Performanz und Performativit?t hat in etlichen Texten aus den 1990er Jahren insbesondere Judith Butler herausgearbeitet, die heute gerade im deutschsprachigen Raum als eine Ikone der Queer Theory gilt.

Lüder Tietz hat zusammen mit Studierenden seit Anfang der 2000er Jahre Performanzen geschlechtlicher und sexueller Identit?t auf CSD-Paraden untersucht und dazu ver?ffentlicht. Vor diesem Hintergrund hat er weitere Seminare und Studienforschungsprojekte zu Cross-Dressing, Queering Fashion oder Dressing Difference geleitet. 

Im Rahmen eines einj?hrigen Lehr-Lern-Forschungs-Projektes im Sinne des Forschenden Lernens, unter seiner Leitung, untersuchen derzeit zehn Master-Studierende, wie Cross-Dressing bzw. Travestie von allt?glichen und/oder Bühnen-Performer*innen selbst eingesch?tzt wird und wie es auf das Publikum wirkt. Inwieweit geht es um die M?glichkeiten des Selbstausdrucks und/oder um die Kritik der Zwei-Geschlechter-Norm sowie die Kritik der Privilegierung von Heterosexualit?t?

Der Vortrag wurde vom Dozenten zusammen mit einigen der Studierenden gehalten, um so einen multiperspektivischen Einblick in die laufende empirische Untersuchung eines Aspektes der Queer Studies zu geben.

Referent*innen:

? Dr. Lüder Tietz, Dipl.-Psych., Ethnologe | Universit?t Oldenburg
Seit 2007 arbeitet er am Institut für Materielle Kultur der Carl von Ossietzky Universit?t Oldenburg, das einen Schwerpunkt auf die Erforschung dessen legt, was Objekte der materiellen Kultur und insbesondere Kleidung über soziale Verh?ltnisse aussagen k?nnen. Am Institut ist Lüder Tietz v. a. für den Master-Studiengang Kulturanalysen t?tig, der z. B. ethnisisierte und vergeschlechtlichte K?rper-/Kleidungsbilder in den Fokus rückt.

? Gemeinsam mit Studierenden des MA Kulturanalysen

Fortbildungsworkshop für alle Angeh?rigen der Uni Bremen - LSTB*IQ: Begrifflichkeiten und Selbstreflexion

24.01.2019 um 10 Uhr

? Mit: Caro Schulze, Annette Mattfeldt, RAT&TAT-Zentrum Bremen

?Kinship trouble“: Zum Zusammenhang von Flucht und queeren Verwandtschaftspraktiken – eine Exploration.

Podiumsdiskussion am 08.11.16 um 18.00 Uhr (MZH 1470)

29.01.2019 um 18 Uhr

Referent*innen:

?Prof. Dr. Bettina Kleiner, Universit?t Bremen

? Prof. Dr. Marc Thielen, Universit?t Bremen

In Kooperation mit der Reihe Trans*Inter*Post des FB12.

Ausstellung Trans* in der Arbeitswelt

12. April - 30. Juni 2019, Mehrzweckhochhaus (Universit?t Bremen)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Queering University haben wir die Ausstellung ?Trans* in der Arbeitswelt“ der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Antidiskriminierung und Verbraucherschutz, die unter der künstlerischen Leitung der Fotografin Anja Weber konzipiert wurde, an die Universit?t Bremen holen k?nnen.
Die gro?formatigen Einzelportr?ts zeigen transgeschlechtliche Menschen in ganz unterschiedlichen Berufen und Arbeitsumfeldern: in Büros, Produktions- und Dienstleistungsbetrieben, als Lehrende, als LKW-fahrende. Die Bilder laden ein, über die Lebensgeschichten transgeschlechtlicher Menschen nachzudenken. Sie appellieren an Kollegium und Arbeitgebende, sich für die Situation transgeschlechtlicher Menschen zu ?ffnen und das Potential zu erkennen, das in dieser ?ffnung steckt.

Die Ausstellung wurde am 12. April mit Gru?worten des Kanzlers Dr. Martin Mehrtens und der Konrektorin für Internationalit?t und Diversit?t der Universit?t Bremen, Professorin Eva-Maria Feichtner feierlich er?ffnet. Zudem hat der Bremer Verein "Trans* Recht e.V." mit einem Impulsvortrag in das Thema eingeführt.

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Die Ausstellung begleitet den Themenschwerpunkt w?hrend des gesamten Sommersemesters und konnte bis zur Finissage im Foyer des MZH der Universit?t Bremen betrachtet werden.

FAMILIENSACHE(N)

Kommentiertes Filmkunstprogramm, kuratiert von Prof. Dr. Elena Zanichelli, Universit?t Bremen

09.05.19, 20:00 Uhr, CITY 46/ Kommunalkino Bremen e.V.

?Familiensache“ bezeichnet im deutschen Zivilrecht eine Reihe von Streitsachen, die u.a. Ehe und Haushalt sowie auch den Versorgungsausgleich betreffen. Aus eigentlich innerfamili?ren Wertvorstellungen werden also Familienstreitsachen; der sonst zugeh?rigkeitsversprechende und identit?tsstiftende Familienbegriff wird gründlich umgepolt. Die Familie erweist sich hier als potentielles Konfliktmodell, das dem Versprechen eines schützenden Privatbereichs nicht gerecht wird.

Die ausgew?hlten Kurzfilm- und Videobeitr?ge aus über fünf Jahrzehnten nehmen allesamt auf je unterschiedliche Weise ebenso vertrauliche enge Verh?ltnisse als Ausgangspunkt und Motor einer Narration, die uns das Behagen wie das Unbehagen von Familienrelationen nicht vorenth?lt. So erweist sich die (Re-)Artikulation innerfamili?rer Werte, dramaturgisch potenziert, als Reartikulation ihrer Funktionen im gesellschaftlichen Leben.

Gerade der famili?re Haushalt und die herk?mmlich darin implizierte Arbeitsteilung im H?uslichkeitskult der 1950er-Jahre, wie sie der US-Lehrfilm A Date with Your Family beschw?rt, werden in Julian Rosefeldts Manifesto-Szene ?Conservative Mother“ kontrapunktisch mit Claes Oldenburgs Pop-Art-Manifest konfrontiert und somit konterkariert. Und in Vanalyne Greens Trick or Drink wird die für die Bildung und Entwicklung der Familienordnung notwendige Abschirmung nach Au?en zum Ausl?ser kompulsiv-süchtigen Verhaltens. Auch wenn bisweilen parodistisch auf den Kopf gestellt (Klara Lidéns Ohyra, Chantal Akermans Family Business) bleibt die Kernfamilie als prim?res Zugeh?rigkeitsmodell in solchen Konstruktionen bestehen (Miranda Julys Atlanta, Cheryl Dunyes An Untitled Portrait, Eli Corti?as' Quella che cammina). Zugleich wird sie zum Hauptelement, das sein grunds?tzliches Konfliktpotential bildlich und dialogisch in verh?ngnisvolle Narrative perpetuiert.

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? Elena Zanichelli ist Juniorprofessorin für Kunstwissenschaft und ?sthetische Theorie an der Universit?t Bremen und Mitglied am Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender. Zuletzt kuratierte sie die Ausstellung ?Women in Fluxus and Other Experimental Tales“ (Palazzo Magnani, Reggio Emilia 2013).

Die 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 finden in Kooperation des CITY46/ Kommunalkino Bremen e.V. mit verschiedenen Einrichtungen der Universit?t Bremen statt und werden in der Reihe Diversity@Uni Bremen pr?sentiert.

Stummfilmvorführung mit Live-Musikbegleitung: R?D

11.05.19, 20:30 Uhr, CITY 46/ Kommunalkino Bremen e.V.

Norrtullsligan, S 1923, Regie: Per Lindberg, mit Tora Teje, Inga Tidblad, 86 Min., tinted, stumm, engl. Zwischentitel

Pegg, Emmy, Baby und Eva sind vier weibliche Büroangestellte, die in einer Wohngemeinschaft leben. Diese Wahlfamilie bietet ihnen solidarische Unterstützung gegenüber chauvinistischen Vermietern, Chefs und auch gegenüber tats?chlichen Familienangeh?rigen. So gelingt es den Frauen, ihre Unabh?ngigkeit zu behaupten. Die pr?zise und ungew?hnlich modern anmutende Sozialschilderung thematisiert Verh?ltnisse, wie sie leider heute noch üblich sind: sexuelle Bel?stigung, Vorurteile gegenüber Alleinerziehenden und Lohndiskriminierung. Die dennoch kom?diantische Stimmung des Films drückt sich in der selbstironischen, lakonischen  Erz?hlstimme einer der jungen Frauen in den Zwischentiteln aus, die wiederum w?rtlich aus der Romanvorlage von Elin W?gner stammen.


? R?D ist als DJ und Producer t?tig und macht sich in der Hamburger und Bremer Musikszene einen Namen. Fernab angepasster Tanzbeats experimentiert er an den Grenzen von House und Techno.


Pressestimmen:

?Dieser au?erordentlich sehenswerte schwedische Film schildert das trübe, arme Leben jener Hunderttausende von M?dchen, die Tag für Tag zur selben Stunde unausgeschlafen in die Kontore und Gesch?fte hetzen müssen, ihre Jugend hinter Schreibmaschinen und Ladentischen für geringstes Entgelt opfern, eine Beute den M?nnern, früh sich ausgebend oder mickrig dahinwelkend. […] Welch ein Mut, solcherlei ohne irgendwie eine spannende Handlung zu zeigen; welch ein K?nnen, dies mit feinstem Sinn für Menschlichkeit, für gute Bilder, für zarteste Stimmungen sechs Akte durchzuführen, ohne zu langweilen.? Kurt Pinthus, Das Tage-Buch, Berlin, 14. Juni 1924

?Durchg?ngig ist es die Selbstironie dieser Figur, sind es die sehr literarischen Zwischentitel, die NORRTULLSLIGAN zu einer Entdeckung machen. Die sch?nste Szene zeigt die Frauen wie bei einem Defilee vor dem Chef – es ist der Moment, in dem sie als R?delsführerinnen eines Streiks entlassen werden. Jede Einzelne tritt noch einmal vor den Boss und lacht ihm schnippisch ins Gesicht. Sie wissen, dass sie sich aufeinander verlassen k?nnen.? Bert Rebhandl

?[T]he film manages a rare double feat. It depicts the quotidian rhythms of their lives as worthy  of  being  filmed  and  discussed  separate  from  possible sexual intrigue. Yet it also shows how the conditions of that intrigue, not to mention their persistent suitors, are not an exciting intervention into the daily grind but rather an imposition upon  the  women,  a  seemingly  unavoidable  element  of  the intersection of poverty and gender.? Evan Calder Williams, Film Quarterly 2014, 68:1

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Das 24. Internationale Bremer Symposium zum Film

Im Zentrum des diesj?hrigen Symposiums stehen alte und neue Formen des Zusammenlebens. Seit seinen Anf?ngen reflektiert das Kino das Leben in Gemeinschaften: Neben klassischen Familienkonstellationen, ihrem Zerfall und ihrer Wiedergeburt finden sich dort famili?re Wohngemeinschaften und queere Lebensformen. Familien sind aber auch Arbeits- und Produktionsgemeinschaften, die Filme und Kino hervorbringen – Film und Leben als gemeinschaftliche Praxis miteinander verbinden. Film und Kino sind dabei zugleich Experimentierfelder, Reflexionsorte und Heterotopien (?Andere R?ume“, Foucault 1992), die aus der Enge von gegebenen Familien herausführen und neue Gemeinschaften begründen.

Neben dem Fokus auf die romantische Paarfindung hat das Kino immer auch Bilder von Familien pr?sentiert. Diese zeigen Familien sowohl als historisch gewachsene Zusammenh?nge von Kultur und Gesellschaft als auch als Konstruktion oder Stereotypen spezifischer Ideologien, Ikonologien und Denkmuster. Der Variantenreichtum dieser Familien-Bilder hat insbesondere im ju?ngeren Filmschaffen dazu beigetragen, dominante Modelle der Kleinfamilie nicht nur der westlichen Welt wie auch die damit h?ufig verbundenen biologisch determinierten Verwandtschaften zu reflektieren, zu kritisieren und infrage zu stellen. Alternative, queere oder ?diasporische“ Formen des Zusammenlebens und der Wahlverwandtschaft wurden gleichfalls als Modelle einer anderen Vergemeinschaftung audiovisuell pr?sentiert
und diskutiert.

Das Symposium l?dt internationale Fachleute und Filmschaffende ein, um über das Verh?ltnis von Lebensgemeinschaften und Kino nachzudenken. Schwerpunkte werden gesetzt durch die Themen zur Familie als Produktions- und Sorgegemeinschaften, Home Movies als mediale Konstruktionen von Familie sowie zum Einfluss nationaler Identit?tsregimes auf die Familienkonstitution.

Die 澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 finden in Kooperation des CITY46/ Kommunalkino Bremen e.V. mit verschiedenen Einrichtungen der Universit?t Bremen statt und werden in der Reihe Diversity@Uni Bremen pr?sentiert.

Modes of Being vs. Categories - Queering the Tools of Intersectionality

?ffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Elahe Haschemi Yekani

26.06.19, 17:00 – 18:30 Uhr, MZH 6210

Der Feminismus hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder mit der Dekonstruktion seiner vermeintlichen Voraussetzung für politisches Handeln zu k?mpfen gehabt, n?mlich der vermeintlich koh?renten Subjektposition "Frau". Ausgehend von der Arbeit des queeren Theoretikers José Mu?oz werden in diesem Rahmen "Seinsmodi" als Alternative zu Kategorien in intersektionalen Identit?tsrahmen vorgestellt. Der Vortrag pr?sentiert Vor- und Nachteile der Verwendung von Begriffen wie Subjekt/Subjektivit?t, Identit?t und Differenz im politischen Diskurs.
Dazu wird Elahe Haschemi Yekani auf das Paradigma der Intersektionalit?t zurückkommen, das ursprünglich ein entscheidendes Instrument zu sein schien, um sich mit Macht und privilegierten Positionen auseinanderzusetzen. So wurde der Ansatz zunehmend für die Wiederherstellung von Binarit?ten kritisiert. Dementsprechend m?chte die Referentin ein Terrain kreieren, in dem Situierungen, Identit?ten, Unterschiede und Positionalit?ten nicht als einzige m?gliche Voraussetzung für politisches Handeln angesehen werden. Eine solche Konzentration auf "Seinsmodi" k?nnte helfen, Formen des Widerstands zu beschreiben, die weniger auf einer identit?ren Logik als viel澳门皇冠_皇冠足球比分-劲爆体育 auf Begriffen der politischen Gemeinsamkeit beruhen.

? Prof. Dr. Elahe Haschemi Yekani ist Professorin für Englische und Amerikanische Literatur und Kultur mit Schwerpunkt Postkoloniale Studien an der Humboldt-Universit?t zu Berlin.

Zuvor war sie Juniorprofessorin für Englische Literatur an der Universit?t Flensburg und Fellow am Institute for Advanced Study Konstanz.
Sie ist dabei, ihr zweites Buch Familial Feeling zu beenden, in dem sie eine verworrene Literaturgeschichte kanonischer bürgerlicher Romane des sp?ten 18. und 19. Jahrhunderts mit den frühesten schriftlichen Zeugnissen Black British writers verfolgt. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Postkoloniale und Gender/Maskulinit?tsforschung sowie Queer Theory und Intersectionalit?t.

Zu den Ver?ffentlichungen geh?ren: Das Privileg der Krise. Maskulinit?tserz?hlungen in Kolonial- und Postkolonialliteratur, Fotografie und Film (Campus 2011); zusammen mit Beatrice Michaelis und Gabriele Dietze (Hrsg.). Sonderausgabe der Feministischen Studien: The Queerness of Things Not Queer: Entgrenzungen, Materialit?ten, Interventionen (2/2012); zusammen mit Eveline Kilian und Beatrice Michaelis (Hrsg.). Queer Futures: ?berdenken von Ethik, Aktivismus und Politik (Routledge, 2013; Taschenbuch 2017).

Formulierungs- und Argumentationshilfen für eine gendergerechte Sprache

Fortbildungsworkshop für alle Mitarbeitenden der Universit?t Bremen aus Lehre und Verwaltung

18.06.2019, 10.00 - 14.00 Uhr (Terminverlegtung: 24.09.2019, 10 - 14 Uhr)

Gendergerechte Sprache ist l?ngst fester Bestandteil in der universit?ren Bildung und Lehre - jedoch gibt es immer wieder Unsicherheiten, Verwirrung oder Widerst?nde in der Umsetzung. In diesem Workshop wollen wir mithilfe von Informationen und ?bungen aktiv zu einem professionellen Umgang mit dem Thema "gendergerechte Sprache" beitragen.

? Mit Caro Schulte und Annette Mattfeldt, RAT&TAT-Zentrum Bremen

 

Abschlussveranstaltung des Schwerpunktes 'Queering University'

Am 28. Juni fand die Abschlussveranstaltung der Veranstaltungsreihe 'Diversity@Uni Bremen' im Sommersemester 2019 statt. Im Rahmen eines offenen Workshops gab es Impulse und Diskussionen zu Gender/Queer in Sprachhandlungen, Hochschulpolitik und Forschung. 

Beteiligt mit Impulsen und Diskussionsanregungen waren u.a..:

? Caro Schulte und Annette Mattfeldt, RAT&TAT-Zentrum Bremen
? Mikka Pilath (ZARM, Center of Applied Space Technology and Microgravity, Universit?t Bremen)
? Almut Dietrich (ADE, Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt – Expertise und Konfliktberatung, Universit?t Bremen)
?Dr. Margrit E. Kaufmann, Aron Woldamlak, Lucie K?hler-G?b, Bianca Wambach und Alwy Kopischke (Transkulturelle Studien/Diversity Studies, FB9 und 10, Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft, Universit?t Bremen).
 

Damit endet der Schwerpunkt 'Queering University', in dessen Rahmen im vergangenen Jahr neben Podiumsdiskussionen, Vortr?gen und Workshops auch die Ausstellung 'Trans* in der Arbeitswelt' in den R?umlichkeiten der Universit?t ausgestellt wurde. Ab September wird diese im Gewerkschaftshaus am Bahnhof zu sehen sein. Die Veranstaltungsreihe geht im Wintertersemester mit einem neuen Schwerpunktthema in die n?chste Runde.

Finissage Queering University